Urteil am Amtsgericht Lübeck
Haftstrafe für Testzentrum-Betrüger

Harte Strafen für die Testzentrum-Betrüger aus Lübeck: Zwei Berliner Studenten wurden am Montag vor dem Amtsgericht Lübeck zu Haftstrafen verurteilt, weil sie in der Hansestadt ein Corona-Testzentrum eröffneten und Geld für Tests kassierten, die sie nie ordnungsgemäß auswerten ließen und dennoch negative Ergebnisse ausstellten.
Lese-Tipp: Im März 2021 hat die Razzia im Testzentrum stattgefunden.
Schadenshöhe: 14.000 Euro
Nicht einmal zwei Wochen lang hatte das dubiose Testzentrum in der Lübecker Innenstadt geöffnet, wurde im März 2021 geschlossen. Samuel D. (23) und Anna L. (22) boten PCR-Tests sowie Antigen-Schnelltests für 119,90 Euro, bzw. 69,90 Euro an. Insgesamt 156 Test-Buchungen sollen sie entgegengenommen, so einen Schaden in Höhe von 14.000 Euro verursacht haben. Die Angeklagten gestanden, erklärten aber, dass sie nicht betrügen wollten.
Einer der Angeklagten muss ins Gefängnis
Ist den jungen Angeklagten die Situation damals über den Kopf gewachsen oder haben sie versucht, von der Corona-Pandemie zu profitieren? Diese Frage erörterte das Gericht am Montag. Unter den Zeugen waren auch Ärzte, die nur angestellt werden sollten, um ihre Unterschrift zu leisten. „Mir kam das nicht geheuer vor. Das extrem niedrige Gehalt fiel negativ auf. Sie haben gesagt, dass meine Unterschrift ausreicht und ich gar nicht vor Ort sein muss“, so eine Ärztin, die über „Ebay“ auf das Stellenangebot aufmerksam wurde, aufgrund der dubiosen Methoden der Studenten jedoch absagte. Der Vorsitzende Richter ist sicher: Die Angeklagten nutzten die internationale Notlage aus. Das Urteil: Zwei Jahre und drei Monate Haft für Samuel D., ein Jahr und sechs Monate auf Bewährung für Anna L. (ana/sis)