Alzheimer-Verlauf: Das sind die Stadien der Krankheit

Zärtliches älteres Paar in Nachtwäsche im Schlafzimmer, aufgenommen im Dezember 2006. Nach derzeitigen Prognosen wird sich die Bevölkerungspyramide in Deutschland bis 2050 umgekehrt haben. Dann wird es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes doppelt so viele 60-Jährige geben wie Neugeborene - derzeit ist das Verhältnis etwa ausgeglichen. Zugleich wird die Bevölkerung in Deutschland von heute gut 82 Millionen auf 74 bis 69 Millionen schrumpfen. Die Lebenserwartung steigt weiter - und zwar deutlich: Im Jahr 2050 neugeborene Mädchen werden nach Einschätzung der Statistiker 88 Jahre alt, die Buben 83,5 Jahre. Das sind etwa sieben Jahre länger als heute. Darauf müssen sich auch der Handel mit modischen und dennoch altersgerechten Produkten, der Tourismus mit entsprechenden Angeboten und das Gesundheitswesen einstellen.  (Foto zur Illustration des Themas 'Demographischer Wandel', Leben im Alter). Foto: Jörg Lange +++(c) dpa - Report+++
Alzheimer, der Verlust der Persönlichkeit ist für alle schwer zu ertragen.

Alzheimer verläuft in drei Stadien, die unterschiedlich lange dauern können - im Schnitt drei Jahre pro Stadium.

Nachdem ein Patient die endgültige Diagnose erhalten hat, lebt er durchschnittlich noch sieben Jahre. Es existieren aber auch Fälle, in denen die Betroffenen noch 20 Jahre gelebt haben. Grundsätzlich gilt aber, dass jeder Patient die Stadien in unterschiedlichem Tempo und verschieden starken Symptomen durchlebt.

Vergesslichkeit, Ausfälle und der Verlust der Persönlichkeit - die Stadien der Alzheimer-Krankheit

Das Frühstadium - die Vergesslichkeit: Die ersten Alzheimer-Anzeichen unterscheiden sich von Patient zu Patient, da die Krankheit von unterschiedlichen Regionen des Gehirns ausgehen kann. Die meisten bemerken allerdings, dass ihr Kurzzeitgedächtnis nachlässt. Ihr Wortschatz wird kleiner, sie vergessen Telefonnummern und Namen, es kann zu Depressionen kommen. Die Kranken bemerken, dass sie sich verändern und versuchen, ihre Schwierigkeiten mit Rückzug oder Ausreden geheim zu halten.

Das mittlere Stadium - die Ausfälle: Das Ignorieren der Krankheit ist nicht mehr möglich, die Patienten sind unruhig und finden sich in gewohnter Umgebung nicht mehr zurecht. Das selbständige Erledigen von alltäglichen Aufgaben wie Duschen und Essen fällt ihnen schwer. Schon kleine Veränderungen in unbekannter Umgebung können zu Orientierungslosigkeit führen. So ist es durchaus möglich, dass Betroffene nicht mehr nach Hause finden, wenn sich der Himmel bewölkt oder die Dämmerung einsetzt.

Auch Persönlichkeitsänderungen sind möglich, Charakterzüge verschwinden oder verstärken sich. Im Übergang zur nächsten Stufe fühlen sich viele rastlos. Sie haben das Bedürfnis, stundenlang zu gehen und verlassen teilweise nachts die Wohnung und irren draußen umher. Spätestens von diesem Zeitpunkt an sind die meisten auf Hilfe von Angehörigen oder Pflegekräften angewiesen.

Das fortgeschrittene Stadium - Verlust der Persönlichkeit: Die Patienten können sich kaum noch mitteilen, ihnen stehen nur noch wenige Wörter zur Verfügung. Sie sprechen die Worte der Pflegepersonen nach oder wiederholen von sich aus die gleichen Worte bis sie schließlich überhaupt nicht mehr sprechen können. Vertraute Personen werden nicht mehr erkannt. Die Kontrolle über die körperlichen Funktionen geht verloren, schließlich können die Patienten nicht mehr laufen oder aufrecht sitzen.

Kauen oder schlucken wird schwieriger und funktioniert schließlich überhaupt nicht mehr. Frühere Symptome wie Rastlosigkeit und Depressionen gehen in eine teilnahmslose Apathie über.

Auch wenn Alzheimer nicht geheilt werden kann, ist es möglich, den Verlauf der Alzheimer-Krankheit zumindest zu verlangsamen.

Haben Sie den Verdacht, dass ein Angehöriger an Alzheimer erkrankt sein könnte, scheuen Sie sich nicht, so früh wie möglich einen Facharzt wie etwa einen Neurologen oder Nervenarzt zu kontaktieren. Betroffene versuchen häufig, aus Angst und Schamgefühl die ersten Anzeichen der Krankheit zu überspielen. Doch je eher Alzheimer diagnostiziert wird, desto besser können die Symptome behandelt und eine Verschlimmerung herausgezögert werden.