Aktuelle US-Studie stimmt hoffnungsvoll

Diese Omega-3-Fettsäure soll das Alzheimer-Risiko halbieren

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Fetter Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch ist reich an langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaen- und Docosahexaensäure.
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Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Bislang gilt die Demenzerkrankung als unheilbar. Nun gibt eine aktuelle US-Studie Anlass zur Hoffnung: Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine bestimmte Omega-3-Fettsäure das Erkrankungsrisiko halbieren kann.

Ab den ersten Symptomen: Durchschnittliche Lebenserwartung beträgt sieben Jahre

Zunehmende Vergesslichkeit bis hin zum kompletten Gedächtnisverlust ist das, was den meisten als erstes einfällt, wenn sie den Begriff Alzheimer hören. Die Krankheit ist deswegen so beängstigend, weil es kein Zurück gibt: Vom Zeitpunkt der ersten Symptome an beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung etwa sieben Jahre. Der Zustand der Erkrankten verschlechtert sich kontinuierlich, bis sie letztlich neben ihren Erinnerungen auch ihr Sprachvermögen, ihre körperliche Mobilität und ihre gesamte Persönlichkeit einbüßen. Aus diesem Grund sind die meisten Alzheimer-Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung pflegebedürftig. Für die Angehörigen ist meist besonders belastend, dass der geliebte Mensch sie zuletzt nicht mehr erkennt.

Und so weit die Forschung auch ist: Noch immer gibt es kein Heilmittel gegen die tückische Krankheit, an der weltweit mehr als 55 Millionen Menschen leiden. Umso hoffnungsvoller stimmen Studien wie die des Fatty Acid Research Institute in South Dakota/USA: Die Wissenschaftler haben untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Docosahexaensäuregehalt in den roten Blutkörperchen und dem Auftreten von Alzheimer gibt. Ihre Ergebnisse haben die Forscher im Fachblatt „Nutrients“ veröffentlicht.

Lese-Tipp: Ursachen, Diagnose, Behandlung: An welchen Anzeichen erkennt man eine Alzheimer-Erkrankung?

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Ergebnis: Hoher DHA-Spiegel senkt Alzheimer-Risiko um 49 Prozent

Für ihre Beobachtungsstudie, die im Rahmen der Framingham Offspring Cohort durchgeführt wurde, untersuchten die Forscher 1.490 Personen. Die Teilnehmer hatten ein Mindestalter von 65 Jahren und waren zu Beginn der Studie alle gesund.

Den Fokus der Untersuchung legten die Wissenschaftler dabei auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Docosahexaensäure (DHA) in den roten Blutkörperchen und dem Auftreten der Alzheimer-Krankheit. Außerdem untersuchten sie eine mögliche Wechselwirkung bei Personen, die das APOE-ε4-Gen in sich tragen. Dabei handelt es sich um den größten bislang bekannten genetischen Risikofaktor für die Alzheimer-Demenz. Das sogenannte APOE-ε4-Gen verdoppelt das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer in etwa.

Das Ergebnis: Im Verlauf der Studie zeigte sich, dass Menschen mit einem höheren DHA-Spiegel im Blut ein um 49 Prozent geringeres Risiko für die Entstehung von Alzheimer aufweisen im Vergleich zu denjenigen Probanden mit einem niedrigen Spiegel von Docosahexaensäure. Laut den Wissenschaftlern legt das Ergebnis nahe, dass eine zusätzliche Zufuhr von Omega-3-DHA über die Nahrung die Alzheimer-Entwicklung verlangsamen könnte. Dies vor allem bei Menschen, die das APOE-ε4-Gen in sich tragen.

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Diese Lebensmittel liefern viel Docosahexaensäure (DHA)

Omega-Fettsäuren sind für die Gehirnentwicklung essentiell. Daher stehen die langkettigen, ungesättigten Fettsäuren immer wieder im im Fokus zahlreicher Studien, wenn es um die Vorbeugung und Therapie von Demenzerkrankungen geht. Und auch die aktuelle Studie belegt: Eine ausgewogene Ernährung mit einer regelmäßigen Zufuhr an langkettigen Omega-3-Fettsäuren kann Alzheimer vorbeugen. Etwa 0,5 Prozent des täglichen Energiebedarfs sollten über Omega-3 Fettsäuren gedeckt werden. Bei einem gesunden Erwachsenen entspricht das etwa 1,25 Gramm. Um die Fließeigenschaft des Blutes nicht zu beeinträchtigen, sollte die täglich aufgenommene Menge jedoch 5 Gramm nicht übersteigen.

An Docosahexaensäure (DHA) sollten wir täglich 250 Milligramm aufnehmen, um eine normale Funktion von Gehirn und Augen zu gewährleisten. Schwangere und Stillende sollten täglich insgesamt 450 Milligramm DHA zu sich nehmen, um eine normale Entwicklung von Hirn- und Augenfunktion bei ihrem Baby zu fördern. Als reich an DHA gelten Lebensmittel, die mindestens 40 Milligramm DHA pro 100 Gramm enthalten. Dazu zählt in erster Linie fetter Fisch wie Lachs, Makrele, Hering und Thunfisch. Aber auch Sardellen und Heilbut enthalten reichlich EPA und DHA. Wer keinen Fisch mag, kann es mal mit Algen probieren: Mikroalgen wie Spirulina oder Chlorella liefern ebenfalls reichlich DHA.

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