Kamera-Frau wurde erschossen

Alec Baldwin: Dramatischer Notruf nach tödlichem Set-Unfall veröffentlicht

Alec Baldwin speaks on the phone in the parking lot outside the Santa Fe County Sheriff's Office in Santa Fe, N.M., after he was questioned about a shooting on the set of the film "Rust" on the outskirts of Santa Fe, Thursday, Oct. 21, 2021. Baldwin fired a prop gun on the set, killing cinematographer Halyna Hutchins and wounding director Joel Souza, officials said. (Jim Weber/Santa Fe New Mexican via AP)
Alec Baldwin nach dem Todes-Drama am Filmset
Jim Weber/The New Mexican, AP, Jim Weber

Wie konnte so etwas passieren? Hollywood-Star Alec Baldwin (63) feuerte beim Dreh des Westerns „Rust“ mit einer Requisitenwaffe – Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) starb, der Regisseur Joel Souza (48) wurde schwer verletzt. Nach und nach kommen immer mehr Details zu dem schrecklichen Unfall ans Licht. US-Medien veröffentlichten jetzt den panischen Notruf – und der macht deutlich, wie dramatisch die Situation am Filmset war.

„Ich glaube, es gibt eine Schusswunde pro Person"

Einen Tag nach der Tragödie macht die Tonaufnahme des Notrufs im Netz die Runde. „Zwei Menschen wurden aus Versehen am Filmset mit einer Filmwaffe niedergeschossen. Wir brauchen sofort Hilfe“, schildert eine Frau, was auf der „Bonanza Creek Ranch“ passiert ist. Mehreren Berichten zufolge handelt es sich dabei um Drehbuch-Autorin Mamie Mitchell.

Die Frage der Notrufzentralen-Mitarbeiterin am anderen Ende, ob echte Kugeln aus der Waffe abgefeuert wurden, könne Mitchell nicht beantworten. Auch könne sie nicht sagen, wie „schwer die Blutung“ sei, da sie direkt „losgerannt sei, um den Notruf zu wählen“. Die Schüsse seien während einer Szenen-Probe abgefeuert worden, erklärt sie weiter.

Kurz darauf wird Mitchell von einem Mann abgelöst, der erzählt, dass beide Personen „bei Bewusstsein“ seien und ein Set-Sanitäter sich um die Erstversorgung kümmere: „Ich weiß nicht, wo genau sie getroffen wurden. Ich glaube, es gibt eine Schusswunde pro Person.“

Roberto E. Rosales
Die Polizei ermittelt auf dem Set des Western "Rust" nach einem tödlichen Schuss mit einer Requisitenwaffe
deutsche presse agentur

Streit und Anschuldigungen

Der Notruf enthüllt allerdings auch die chaotischen Zustände am Set. Nachdem Anruferin Mamie Mitchell anfangs noch ruhig und besonnen erscheint, wird das Telefonat im weiteren Verlauf zunehmend dramatischer. Auf der Tonband-Aufnahme ist deutlich zu hören, wie sie sich im Hintergrund mit einer anderen Person streitet. Dabei fallen knallharte Anschuldigungen und Schimpfworte. Mitchell ruft: „Kannst du mich bitte nicht anschreien? Er sollte die Waffen checken. Er ist verantwortlich!“

Wer mit ER gemeint ist, wird nicht klar. Die Drehbuch-Autorin nennt keinen Namen. Laut Medienberichten soll sie Regieassistent Dave Halls meinen. Wie es im Untersuchungsbericht heißt, händigte er Alec Baldwin die Waffe aus, die den tödlichen Schuss abfeuerte. Das Crew-Mitglied habe zuvor extra darauf hingewiesen, dass sie sicher sei und keine scharfe Munition enthalte. Laut Gerichtsakten wussten weder der Schauspieler noch der Regieassistent, dass die Filmwaffe mit scharfen Kugeln geladen war. (tma)