Afghanistan räumt Folter ein
Die afghanische Regierung hat weit verbreitete Misshandlungen und Folter in Gefängnissen des Landes eingeräumt. Ein von Präsident Hamid Karsai eingesetztes Untersuchungsteam berichtete, dass etwa die Hälfte der befragten Gefangenen über Folter in Haftanstalten klage. Die Mehrzahl der Inhaftierten habe außerdem keinen Zugang zu einem Anwalt.
Die Delegation, die unter anderem aus Regierungs- und UN-Vertretern bestand, besuchte 284 Gefangene in den Provinzen Kabul, Kandahar und Herat. Die Inhaftierten seien vor allem während ihrer Festnahme und bei den Verhören misshandelt worden, sagte der Chef des Teams, Abdul Qader Adalatkhwah. Die Kommission fand keine Hinweise auf Vergewaltigung oder sexuelle Misshandlung, auch nicht bei den 23 weiblichen Gefangenen, die interviewt wurden.