Patient und Kontaktpersonen in Quarantäne
Affenpocken jetzt auch in Niedersachsen

Nachdem es schon in mehreren Bundesländern Fälle von Affenpocken gegeben hat, ist nun auch ein Fall in Niedersachsen bekannt geworden, aber das Landesgesundheitsamt beruhigt.
Erkrankter ist Reiserückkehrer
Der Fall von Affenpocken in Niedersachsen sei bereits im Labor des Landesgesundheitsamtes bestätigt worden, teilte die Behörde in Hannover am Dienstag mit. Die erkrankte Person sei ein Reiserückkehrer aus Spanien.
Der Landkreis Northeim, wo der Patient lebt, habe Schutzmaßnahmen für den Betroffenen ergriffen und führe nun eine Nachverfolgung der Kontaktpersonen im Umfeld des Patienten durch. Auch die Gesundheitsbehörden der Stadt und des Landkreises Göttingen seien eingebunden. Eine dort ansässige Arztpraxis hatte die Untersuchung veranlasst.
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Deutschlandweit 33 Fälle
Bundesweit meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag insgesamt 33 bestätigte und bereits an das RKI gemeldete Fälle von Affenpocken. Neben diesen Betroffenen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt wurde am Dienstag auch noch ein zweiter, zusätzlicher Fall in Hamburg bekannt.
Bei dem Patienten gebe es möglicherweise einen Zusammenhang mit weiteren Affenpocken-Fällen, die im Mai 2022 in verschiedenen Ländern außerhalb Afrikas registriert worden sind, hieß es. „Es ist nicht zu befürchten, dass es zu einer stärkeren Ausbreitung der Krankheit in der Bevölkerung kommt, weil effektive Schutzmaßnahmen durchgeführt werden können“, sagte der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, Fabian Feil. Der Patient und seine Kontaktpersonen müssen nun in Quarantäne.
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Meistens nur milde Symptome
Der erste nachgewiesene Fall in Deutschland überhaupt war Mitte Mai aus Bayern gemeldet worden. Mehrere weitere Bundesländer meldeten inzwischen Nachweise der Infektionskrankheit. Affenpocken sind eine seltene, von Tieren auf Menschen übertragbare Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind selten, aber bei sehr engem Kontakt möglich.
Das Virus verursacht nach Angaben von Gesundheitsbehörden meist nur milde Symptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Hautausschlag.
Affenpocken können aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen, in Einzelfällen sind tödliche Erkrankungen möglich. Folgen einer überstandenen Infektion können Narbenbildung und selten auch Erblindung sein. (dpa/nid)