Infektionsherde im Büro

Aerosolexperte warnt: An diesem Ort unterschätzen viele die Ansteckungsgefahr

Angestellte stehen in der Kaffeeküche ohne Maske nah zusammen
Situationen wie diese sollten Sie dringlichst meiden: Denn in der Kaffeeküche die Maske abzusetzen, erhöht die Ansteckungsgefahr.
martin-dm, iStockphoto

In Innenräumen ist die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, hoch. Wer nicht von zuhause arbeiten kann, schützt sich auf der Arbeit mit Maske und Abstand. Doch Achtung: Die Gefahr lauert nicht nur dort, wo man sie vermutet, sagt Aerosolforscher Christof Asbach: „Es gibt Situationen an Arbeitsplätzen, die man gar nicht so sehr auf dem Schirm hat. Das ist eigentlich das, wovor ich warnen möchte: Dass man sich selbst an Stellen, an denen man sich sicher glaubt, weil man niemandem begegnet, infizieren kann.“
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Auch auf der Toilette sollten Sie die Maske anbehalten

Sobald Angestellte den Arbeitsplatz verlassen, gilt in den meisten Großraumbüros Maskenpflicht. Doch sobald die Toilettentür hinter einem ins Schloss fällt, ziehen viele den Mund-Nasen-Schutz ab – ein Kollege ist dann ja nicht mehr in Sichtweite. Doch gerade jetzt sollte man die Maske weiterhin tragen. Denn obwohl man vielleicht keinen direkten Kontakt mit einer infektiösen Person hat, könnte man sich anstecken. Vor allem gilt das für Kloräume, in denen kein Fenster oder eine Lüftungsanlage für Frischluft sorgt.

Der Grund: Wenn ein Infizierter den Raum betritt, dann atmet er Aerosole aus. Und diese Partikelchen halten sich lange in der Luft: „Dann kann ich auch eine Viertelstunde später reingehen, begegne niemandem, fühle mich sicher, atme aber die Viren ein und kann mich infizieren“, warnt Asbach. Dasselbe gilt übrigens auch für andere kleinere Räume ohne Frischluftzufuhr, wie etwa das Druckerkämmerchen. Asbach rät dazu, dort weiterhin die Maske zu tragen.

Lesetipp: Ähnlich wie beim Husten und Niesen kann sich das Coronavirus auch beim Pupsen übertragen! Denn auch dabei werden Aerosole erzeugt. Weitere Gründe, warum auf öffentliche Toiletten das Infektionsrisiko hoch ist, lesen Sie hier.

Gemeinsame Kaffeepausen vermeiden

Während Arbeitnehmer am Platz darauf achten, Abstand zu Ihrem Gegenüber zu wahren, trifft man sich trotzdem auf einen Kaffee in der Küche. Und bei einem Cappuccino aus dem Automaten muss die Maske dann auch mal weichen. Doch eben diese Kaffeepausen – so schön sie als Abwechslung auch sind – sollten Arbeitnehmer dringend vermeiden, sagt Aerosolforscher Asbach: „Dann hat man einen kleinen Raum, viele Personen und gegebenenfalls wird dann noch der Mindestabstand nicht eingehalten, sodass man die Viren auch noch direkt einatmet. Da muss man aufpassen.“

Lesetipp: Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, helfen nicht nur Maske und Co. Auch die Wahl des Arbeitsplatzes kann einen Effekt haben! Wir verraten Ihnen hier, wo Sie im Großraumbüro Platz nehmen sollten und wo eher nicht.

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Ansteckungsgefahr im Büro niedrig halten: So klappt's

Um sich im Büro vor einer Ansteckung schützen, müssen Sie jedoch nicht konstant eine Maske tragen. Das sollte nur das letzte Mittel sein, sagt Aerosolforscher Asbach: „Den ganzen Tag eine Maske zu tragen: Wenn das notwendig ist, ist es ein Zeichen, dass man die anderen Maßnahmen nicht ausreichend ausgeschöpft hat.“ Und diese Maßnahmen sollten so aussehen: So oft es geht, sollten Arbeitnehmer die Fenster auf reißen und frische Luft hinein lassen. Außerdem helfen Lüftungsanlagen dabei, die Luft regelmäßig auszutauschen. Alternativ können auch mobile Luftreiniger zum Einsatz kommen. Generell gilt außerdem: Halten Sie ausreichend Abstand zu Ihren Kollegen. Und: Je mehr Personen in einem Raum sind und je länger sie dort miteinander verweilen, desto höher ist die Gefahr, sich zu infizieren.

EBR