Ärger in Uslar um Riesenblumentopf
Schön oder schön hässlich?

Ein Blumentopf in Form eines grünen Riesenkopfes sorgt in der Kleinstadt Uslar im niedersächsischen Landkreis Northeim für Diskussionen. "Ich glaube, es ist so, wie es mit Kunst immer ist. Künstlerische Elemente sind umstritten", sagte Bürgermeister Torsten Bauer (CDU). Das bepflanzte Kunstwerk am Anbau des Rathauses ist Teil eines Konzeptes zur Aufwertung der Innenstadt.
Der Riese im Brunnen

Für Bürgermeister Torsten Bauer ist der Blumentopf ein Stück Geschichte. "Der Riesenkopf ist eine Attraktion und knüpft an eine Uslarer Sage" an. Gemeint ist die Geschichte vom Riesen im Brunnen. Die stammt aus dem Buch mit dem Titel „Der Fiedler in der Wolfsgrube“ und ist eine von mehreren Sagen und Märchen aus dem Solling und dem Wesertal. Besucherinnen und Besucher könnten sich über ein Schild und ein Hörangebot über das heimische Märchen informieren.
Riesen-Streit seit Monaten

Seitdem das Kunstwerk Ende März aufgestellt wurde, gibt es Diskussionen über den Sinn und die Ästhetik des Werkes. "Hoffentlich ein Aprilscherz", schrieb eine Frau auf Facebook unter das Foto des Riesen. "Ich glaube kaum, dass eine Braut des 21. Jahrhunderts nach ihrer romantischen Trauung im historischen Keller des Uslarer Rathauses mit einem gruseligen Riesenkopf abgelichtet werden möchte", schrieb eine andere. Die Anwohnerin befürchtete zudem, dass Menschen wegen des Blumentopfes in ihren angrenzenden Garten fotografieren oder kommen könnten. "Für dieses Problem ist eine Lösung gefunden", sagte der Bürgermeister. "Wir werden einen temporären Sichtschutz anbringen." (dpa/cgo)