Ihr droht die Abschiebung aus Österreich
"Klima-Shakira" hofft ausgerechnet auf Hilfe von Markus Söder

Anja Windl ist das Gesicht der Klima-Bewegung in Österreich. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur kolumbianischen Sängerin Shakira wird die Deutsche im Netz und von der österreichischen Presse „Klima-Shakira“ genannt. Doch jetzt droht ihr die Ausweisung aus Österreich – und damit die Rückkehr nach Bayern. Im RTL-Interview erzählt sie, warum sie nun ausgerechnet auf die Hilfe von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder hofft.
Letzte Generation-Aktivistin: "Ich habe geweint"
Anja Windl klebt sich für die Aktivisten-Gruppe „Letzte Generation“ auf die Straße, um für das Klima zu demonstrieren. Das könnte jetzt aber ernsthafte Konsequenzen für sie haben und in einer Ausweisung aus Österreich enden. „Ich wurde im Februar im Polizeianhaltezentrum in Wien damit konfrontiert. Ein Jurist hat mir mitgeteilt, dass sie ein mehrjähriges Aufenthaltsverbot gegen mich erwirken möchten“, berichtet die 26-Jährige im RTL-Interview. „Ich habe geweint. Das hat mich mitgenommen und löst viel in mir aus.“
Deutsche Aktivistin in Österreich: "Ich bin mental darauf eingestellt, dass sie es durchsetzen wollen"
Zwei Wochen nach ihrer Festnahme habe sie einen Brief vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl bekommen. In dem stehe, dass man nun das Gefährdungspotential der Aktivistin eruieren und aufenthaltsbeendende Maßnahmen einleiten wolle.
„Jetzt warte ich auf den Bescheid und schaue was bei der Prüfung rauskommt. Ich bin mental darauf eingestellt, dass sie probieren werden, es durchzusetzen. Aber ich denke auch, dass es in nächsthöherer Instanz keinen Halt hat“, so Windl.
„Das bedrückt mich natürlich sehr und das alles ist ein unheimlicher Stressfaktor. Aber selbst wenn ich ausgewiesen werde, bin ich immer noch in privilegierter Position. Ich müsste in kein Kriegsgebiet zurückkehren.“
Hilft ihr ausgerechnet Markus Söder?
Skurril: Die 26-Jährige hofft in Bayern einen Verbündeten zu finden, der eigentlich überhaupt nicht gut auf die sogenannten Klima-Kleber zu sprechen ist. Nämlich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der für die Aktivisten zuletzt öffentlich harte Strafen fordert. „Ich bin der Überzeugung, dass sich Söder im Zweifel für mich einsetzen wird“, sagt Anja Windl. Denn sie vermutet, dass Bayern Ministerpräsident sie lieber in Österreich sehen würde, statt in Deutschland. „So wäre ich dann weniger sein unmittelbar persönliches Problem“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.
"Wir lassen uns nicht einschüchtern"
Trotz der drohenden Konsequenzen denkt die 26-Jährige bezüglich der Proteste aber nicht ans Aufhören: „Ich werde weitermachen.“ Sie will auch am 2. Mai in Wien wieder mit dabei sein, wenn in der österreichischen Hauptstadt der Startschuss für erneute Protestwelle sein soll. „Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir müssen die Verantwortlichen dazu bringen, die Klimakrise endlich zu verstehen und zu handeln.“ (fba)