58-Jähriger wegen Totschlags verurteilt

Sieben Jahre Haft nach tödlichen Schüssen in Lübecker Villa

Prozess um Schüsse in Villa
Der Angeklagte beim Prozess im Juli 2021.
RTL Nord

Wegen der tödlichen Schüsse in einer alten und verfallenen Lübecker Villa muss ein 58-Jähriger für sieben Jahre ins Gefängnis. Er soll im Dezember vergangenen Jahres in dem Gebäude, das ihm gehört, auf einen von zwei Einbrechern geschossen und ihn so getötet haben. „Insbesondere spielte dabei eine Rolle, dass die drei Schüsse von hinten in den Rücken abgegeben worden sind aus vergleichsweise überschaubarer Distanz und das auch bei dem Angeklagten Übung im Umgang mit Schusswaffen, aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit bei der Bundeswehr zu früherer Zeit, gegeben war“, erklärt Gerichtssprecher Stephan Bahlmann das Urteil.

Angeklagter gesteht

Der Angeklagte, ein pensionierter Berufssoldat und aktiver Sportschütze, hatte zu Prozessbeginn gestanden, auf den flüchtenden Eindringling und seinen Begleiter geschossen zu haben. Er habe die mutmaßlichen Einbrecher jedoch nur in die Flucht schlagen wollen, hatte der 58-jährige Deutsche über seinen Verteidiger erklärt. Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage hatten eine Haftstrafe von neun Jahren und drei Monaten beantragt. Die Verteidigung hatte die Tat als fahrlässige Tötung gewertet und eine nicht näher bezifferte Bewährungsstrafe gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa)