Am besten möglichst früh kümmern!
266.000 Kitaplätze fehlen - So finden Eltern einen für ihr Kind

In Deutschland fehlen laut einer Studie 266.000 Kitaplätze für Kleinkinder. Ein leidiges Thema, das viele Eltern beschäftigt – und das schon kurz nachdem sie überhaupt erfahren, dass sie ein Kind erwarten. Denn in vielen Kindertagesstätten ist die Wartezeit für einen Platz so lang, dass Eltern sich möglichst früh melden müssen. Finanztest gibt Tipps, mit welchen Schritten Eltern am effektivsten an einen Kitaplatz für ihr Kind kommen.
In der Theorie steht jedem Kind per Gesetz ein Platz zu
Seit 2013 können sich Eltern theoretisch darauf verlassen, dass ihr Kind mindestens halbtags an fünf Tagen in der Woche in einer Kita betreut wird. Praktisch klappt das bisher leider nicht, da es vielerorts einfach nicht genügend Plätze gibt. Allein 2018 fehlten laut Deutschem Institut für Wirtschaft 273.000 Plätze, 2019 gar knapp 360-000 Betreuungsplätze für Kleinkinder.Aktuell ist die Betreuungslücke damit zwar etwas kleiner als in den Vorjahren, dennoch sind Kitaplätze Mangelware.
Das „Gute-Kita-Gesetz“ gilt seit dem 1. Januar 2019 und soll den Bundesländern mehr Spielraum in der Kinderbetreuung verschaffen. Sie erhalten mehrere Milliarden Euro vom Bund. Ob davon längere Öffnungszeiten, bessere Ausstattung, kindgerechte Räume oder mehr Fachkräfte finanziert werden, bleibt jedem Bundesland selbst überlassen.
Lese-Tipp: Bertelsmann-Studie zeigt deutliche Missstände – Fast 400.000 Kita-Plätze werden 2023 fehlen
So sollten Eltern vorgehen, um einen Kitaplatz zu bekommen:
Früh kümmern: Auf den Websites der Kommunen oder Jugendhilfeträgern finden sich alle Anmeldefristen.
Nachfragen: Sollte es kein zentrales Verteilsystem geben, sollten Eltern die Einrichtungen direkt ansprechen.
Klagen: Können Eltern nachweisen, dass sie trotz Bemühungen keinen Platz bekommen haben, können sie einen Platz einklagen.
Der letzte Ausweg
Wenn Eltern keinen Anwalt oder eine Rechtsschutzversicherung haben, finden sie beim Bündnis „Kitakrise Berlin“ Hilfe. Sollte es trotz Klage nicht klappen, sehen viele Eltern eine private Kita oder Tagesbetreuung als letzte Chance.
Die Kosten dafür tragen sie zunächst selbst, können aber auch hier klagen, um die Mehrkosten erstattet zu bekommen. Das sei in vielen Fällen erfolgreich, meist weil Kommunen in diesen Fällen eine Klage vermeiden wollen und hartnäckigen Eltern dann doch noch einen Platz für ihr Kind ermöglichen.
Den ganzen Artikel (aus dem Jahr 2019) und weitere Informationen zum Thema Kitaplatz gibt es auf test.de.