Das Publikum liebte ihnSchauspieler Otto Schenk (†94) ist tot

Otto Schenk
Otto Schenk (†94) ist tot. (Archivbild)
dpa

Die Österreicher weinen um einen ihrer Großen.
Der österreichische Schauspieler, Theater- und Opernregisseur Otto Schenk ist im Alter von 94 Jahren gestorben.

Opernstar Anna Netrebko schätzte ihn

Das bestätigte sein Sohn Konstantin Schenk der Deutschen Presse-Agentur. Schenk hat über Österreich hinaus auch in Deutschland und anderen Ländern zahlreiche Inszenierungen verantwortet.

Stationen waren die Opern und Theater in München, Düsseldorf, Berlin, Köln und Hamburg. An der Metropolitan Opera in New York inszenierte er den gesamten „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner.

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Schenk trat noch im hohen Alter auf

Fast zehn Jahre lang leitete er bis 1997 das Theater in der Josefstadt in Wien. Das Publikum liebte „den Schenk“, der stets skandal- und allürenfrei lebte. „Man muss dankbar sein, dass man überschätzt wird“, sagte Schenk einmal. Insgesamt stand er mehr als 70 Jahre lang auf oder hinter der Bühne. Noch im hohen Alter trat Schenk oft bei Lesungen auf.

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Schenks Jugend war als Sohn eines Vaters jüdischer Herkunft von den Gräueltaten des Nationalsozialismus geprägt. „Der jüdische Humor, der große Überlebensversuch der jüdischen Schicksalsgemeinde, wurde mein Kinderspielzeug“, schrieb Schenk in seinen Memoiren.

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Nach Abbruch des Jura-Studiums stellte er sein darstellerisches Talent auf dem renommierten Max Reinhardt Seminar unter Beweis. Danach trat Schenk zunächst als Schauspieler und Kabarettist auf. Im Laufe seiner Karriere war er in mehr als 130 Rollen zu sehen.

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Otto Schenk arbeitete auch in Deutschland

Oft arbeitete er auch in Deutschland: An den Münchner Kammerspielen inszenierte er Horváth-Stücke, am Hamburger Schauspielhaus und am Münchner Residenztheater Shakespeare.

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Die Trauer um den äußerst vielseitigen Künstler war groß. „Österreich verliert einen seiner größten Publikumslieblinge”, sagte Kulturminister Werner Kogler über Schenk. Er erinnerte an dessen zahlreiche Auszeichnungen wie das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik. „Seine Präsenz war legendär, seine Pointen saßen, seine Gedanken bewegten”, befand Bundespräsident Alexander Van der Bellen. (dpa)