„Ich wusste nicht, was es bringt, wenn ich anderen davon erzähle!”
Marie Nasemann erlebte sieben sexuelle Übergriffe

Sie spricht es offen an!
In ihrem neuen Podcast spricht Marie Nasemann jetzt ganz offen darüber, wie oft sie als Frau schon Opfer sexueller Übergriffen geworden ist.
Übergriff auf dem Münchner Oktoberfest
In ihrem Podcast „Family Feelings” (hier auf RTL+ streamen) hat Marie Nasemann einen besonderen Gast. Sie spricht mit Regisseurin Elsa van Damke über deren Projekt, die RTL+ Serie „Angemessen Angry” (hier auf RTL+ streamen). Dabei geht es um den Umgang mit sexueller Gewalt. Eine persönliche Story, denn Elsa wurde mit 15 Jahren selbst Opfer einer Vergewaltigung und auch Marie ist das Thema nicht fremd.
Im Podcast sagt sie ganz ehrlich: „Wenn man eben mal wirklich alles mitzählt und nicht sagt: Ja gut, Hand am Arsch ist ja quasi schon Standard, dann waren es bei mir sieben Übergriffe insgesamt.” Diese Erlebnisse habe Marie eher für sich behalten, da sie auch nicht gewusst habe, was es bringen würde, wenn sie jedes noch so kleine Erlebnis mit Freunden oder Eltern teilen würde.
Im Podcast erinnert sie sich an einen Fall auf dem Münchner Oktoberfest. Dort wurde sie im Gedränge von einem Mann unsittlich berührt. Er habe ihr unter ihr Dirndl in den Schritt gegrapscht. „Ich habe mich dann umgedreht und ihm eine Ohrfeige gegeben, aber ich kam damals noch so gar nicht auf die Idee, ihn zu fotografieren, seinen Namen rauszufinden, oder direkt zur Polizei zu gehen”, so die 35-Jährige.
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„Heute würde ich auf jeden Fall probieren, sofort die Polizei zu rufen!”
Und das sollte nicht Maries einziges schlimmes Erlebnis in München bleiben. Denn auch beim Joggen an der Isar wurde sie Opfer eines Übergriffs. „Ich habe mich ausgeruht, auf eine Parkbank gelegt und dann kam aus dem Busch ein Mann, der auch so eine Maske auf hatte, wo man nur die Augen sah, der sich auch einfach einen runtergeholt hat und eben auf mich zulief.”
Marie beschreibt, dass sie in diesem Moment nur laut schreien wollte, „aber alles, was halt aus mir raus kam, war so ein hm”. Anschließend sei sie einfach nur um ihr Leben gerannt. Daran gedacht, die Polizei zu informieren habe sie übrigens nicht, schließlich könne sie den Mann nicht beschreiben und wisse auch nicht mehr, wie er aussieht. „Es ging alles so schnell und macht keinen Sinn.” Das sieht Marie mittlerweile anders. „Heute würde ich auf jeden Fall probieren, sofort die Polizei zu rufen.”
Und genau so ist es auch richtig, denn solche Taten dürfen nicht ungestraft bleiben. (rgä)
Gewalt gegen Frauen: Diese Anlaufstellen helfen
Wir haben die wichtigsten Anlaufstellen aufgelistet, an die ihr euch im Notfall wenden könnt.
Das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen” vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben:
Tel. 08000 1160 16
https://www.hilfetelefon.de/