Janine Kunze wuchs als Pflegekind auf
„Ich hatte immer Angst, wenn ich versage, werde ich aus meiner Familie gerissen”

Verlustängste trotz jeder Menge Liebe.
Schauspielerin Janine Kunze wurde wenige Tage nach der Geburt von ihrer Mutter weggegeben und wuchs in einer Pflegefamilie auf. Im Podcast mit Moderatorin Marlene Lufen schildert sie, wie ihre Kindheit sie prägte.
„Das macht was Extremes mit dir”
„Familie ist das A und O. Ich kann mich in den wichtigsten Momenten zurücknehmen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich jahrelang Verlustängste hatte”, sagt Janine Kunze in der aktuellen Folge von „M wie Marlene – wie gelingt das Leben?” (Folge auf RTL+ streamen). Ihre Pflegefamilie schenkte ihr zwar ein liebevolles Zuhause, dennoch sei da immer diese Angst gewesen – auf beiden Seiten. „Meine Pflegeeltern hatten immer Angst, wenn sie was falsch machen, können die kommen und dich wegholen. Das prägt natürlich”, erinnert sich die 50-Jährige zurück. „Ich hatte immer Angst, wenn ich versage, werde ich aus meiner Familie gerissen. Das macht was Extremes mit dir.”
Nichtsdestotrotz ist sie sich sicher, dass ihre Kindheit schöner war, als viele Kinder sie bei leiblichen Eltern erleben würden. „Wenn du so geliebt wirst von Menschen, die gar nicht deine biologischen Eltern sind, ist das das größte Geschenk”, zeigt sie sich dankbar. Bedingungslose Liebe gibt sie auch an ihre eigenen drei Kinder, die mittlerweile im Teenager-Alter sind, weiter.
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Janine Kunze würde kein Pflegekind großziehen
Selbst ein Pflegekind aufzunehmen, kann sie sich aber nicht vorstellen. „Viele überrascht meine Antwort [...]. Ich hatte 18 Jahre die Angst: ,Oh Gott, die nehmen mich weg!’ Man hat nie die Sicherheit im Leben. Ich würde heute kein Pflegekind nehmen, aber meine tiefe Bewunderung geht an die Menschen raus, weil ich weiß, was das heißt”, sagt Janine Kunze ganz offen. (abl)