„Sie wollte unbedingt, dass ich mit ihr mitgehe”Im Licht traf ich meine verstorbene Oma! Model spricht über Nahtoderfahrung

von Rebecca Kmiecinski, Sarema Umarov und Anja Blanuscha

„Es war wirklich, wie man sich einen wunderschönen Traum vorstellt!”
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eit ihrer Teilnahme bei „Germany’s Next Topmodel” 2021 ist Chanel Silberberg als Model und Influencerin bekannt. Doch hinter den makellosen Bildern auf Social Media steckt eine Geschichte, die unter die Haut geht. Im Video spricht die 24-Jährige über ihre Nahtod-Erfahrung und wie ihr Leben jetzt noch einmal auf den Kopf gestellt wird ...

Die Bakterien wandern durch Chanel Silberbergs Körper

Die ehemalige GNTM-Kandidatin hat lange eine unbeschwerte und sorgenfreie Kindheit. Sie wächst als Einzelkind bei ihrer Mutter auf. Doch bereits im jungen Alter merkt Chanel, dass sie anders ist als andere Kinder. „So richtig angefangen hat es eigentlich mit sechs, sieben Jahren, dass ich öfter auf die Toilette musste, auch Blut im Stuhl hatte und das natürlich nicht richtig.”
Und dann habe die ganze Prozedur mit Krankenhaus und Ärzten angefangen. Doch die Mediziner stellen zunächst eine falsche Diagnose. Mit elf Jahren verschlechtert sich Chanels Zustand rapide. An ihren Knöcheln und Armen bilden sich kleine, blaue Flecken. „Und das waren dann schon diese abgestorbenen Zellen. Das war wirklich schwarz wie abgestorbenes Gewebe”, so die 24-Jährige. Die Bakterien wandern durch ihren Körper. „Die Ärzte haben damals gesagt: Bis zum Herz ist der Weg nicht mehr weit und dann wäre ich wirklich gestorben”, erinnert sie sich. Erst jetzt erkennen die Ärzte, dass Chanel an Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, leidet. In über 30 Operationen entfernen sie das entzündete Gewebe bis auf den Knochen. Chanel wird ins künstliche Koma versetzt.

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„Sie wollte unbedingt, dass ich mit ihr mitgehe”

Im Koma hat Chanel eine Erfahrung, die ihr Leben für immer verändert. „Es war wirklich, wie man sich einen wunderschönen Traum vorstellt”, berichtet sie. Sie sieht sich auf einer grünen Wiese, die Sonne scheint. Sie geht durch ein helles Licht auf eine Person zu: ihre verstorbene Großmutter, die sie nie kennenlernen konnte. „Sie wollte unbedingt, dass ich mit ihr mitgehe. Dann habe ich aber gesagt, dass ich das gar nicht möchte, dass ich gerne wieder zurück möchte zu meiner Mama.” Das Mädchen übergibt seiner Oma den Hund, der sie im Traum begleitet. „Und dann ist sie umgedreht mit meinem Hund gegangen und ich bin wieder in die andere Richtung zurück.” Nach dem Aufwachen erfährt Chanel, dass ihr Hund in dieser Nacht tatsächlich gestorben ist. Ärzte bestätigen, dass sie kurzzeitig klinisch tot war – eine Nahtoderfahrung.

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Nahtoderfahrungen sind Wahrnehmungen, die auftreten, wenn der Körper in einen lebensbedrohlichen Zustand gerät. Betroffene setzten sich dabei in einer Art Schwebezustand mit dem Tod oder teilweise sogar mit dem eigenen Tod auseinander.

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Schwangerschaft ist ein „Riesenwunder”

Ihre Nahtod-Erfahrung verändert Chanels Blick auf das Leben. „Ich bin viel positiver geworden in meinem Leben. Ich genieße jeden Moment einfach viel mehr.” Heute kann Chanel gut mit ihrer Krankheit leben und spricht offen darüber. Neben ihrer Karriere als Model gibt es auch privat einen Grund zur Freude: Sie und ihr Partner Tom erwarten ihr erstes Kind. „Ich bin sehr, sehr happy darüber, dass das überhaupt funktioniert hat”, sagt Chanel. Für sie sei das ein Riesenwunder und ein ganz großes Glück.

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Ihren Blick richtet sie nach vorn. „Ich freue mich einfach, noch mal Kind sein zu dürfen als Mama. Weil mir das ja damals so ein bisschen genommen wurde (...) und das noch mal mit meinem eigenen Kind zu erleben ist, glaube ich, was ganz Besonderes.”