Sie warfen den schwedischen Top-Favoriten raus
KAJ im RTL-Interview! Lachen hier die künftigen ESC-Sieger?

Wo ist eigentlich Måns Zelmerlöw?
Wer einen Blick in das schwedische Aufgebot für das Melodifestivalen (die schwedische Vorentscheidung) warf, dem war eigentlich gleich klar, dass es nur Måns Zelmerlöw werden konnte. Der 38–jährige ESC-Gewinner von 2015 hatte für seinen Auftritt mit dem Song „Revolution” alles aufgeboten. Doch dann die Überraschung: Die Comedy–Truppe KAJ gewinnt mit einem auf Schwedisch gesungenen Sauna–Song „Bara bada bastu” und verweist den Top-Favoriten auf Platz zwei.
KAJ sind die lustigen Jungs von nebenan
Wir treffen die Gruppe KAJ, deren Namen sich aus den Anfangsbuchstaben der Bandmitglieder Kevin, Axel und Jakob zusammensetzt, bei einem ihrer zahlreichen Interviewtermine in ihrem Baseler Hotel. Seitdem sie das schwedische Finale gewonnen haben, verging kein Tag, an dem nicht zahlreiche Storys und Reels der Jungs den Weg zu Instagram fanden. Ob sie eigentlich noch Zeit zum Schlafen haben, wollen wir wissen. „Wir versuchen, effizient zu arbeiten. Wir machen Videos, wenn wir gerade mit etwas anderem beschäftigt sind. Es kommt sehr darauf an, wie man die Zeit nutzt. Und natürlich haben wir ein tolles Team, sodass wir nicht alles selbst bearbeiten müssen” erzählt uns Axel.
ESC-Teilnahme: KAJ waren selbst vom Sieg überrascht
Dass sie die Trophäe des Melodifestivalens in die Höhe recken würden, hätten sie selbst auch nicht gedacht. KAJ sind Finnland-Schweden, d.h. sie gehören zur schwedischen Minderheit in Finnland. Alle haben ihre Heimat in der finnischen Gemeinde Vörå, die sich in Mittelfinnland nahe des bottnischen Meerbusens befindet. Sich mit ihrem im österbottnischen Dialekt gesungenen Titel „Bara bada bastu” („Einfach in die Sauna gehen”) in Finnland zu bewerben, war aber nicht Teil des Plans. „Wir haben unsere Musik schon immer auf Schwedisch geschrieben. Und wir wollten unser Publikum in Schweden vergrößern. Ehrlich gesagt hatten wir nicht damit gerechnet, zu gewinnen und beim ESC teilzunehmen. Aber nun sind wir hier – unser Plan ist aufgegangen”, wundern sie sich selbst noch immer.
Video-Tipp: Ganz Basel ist im ESC-Fieber – und wir sind mittendrin!
Wetten auf KAJ? Lohnt sich eigentlich nicht
Seit ihrem Sieg in Schweden stehen sie bei den Buchmachern auf Platz eins. Und zwar komfortabel. Wer jetzt noch hofft, ein paar schnelle Euro mitzunehmen, in dem er auf sie wettet: Das lohnt sich kaum. Bei manchen Anbietern bekommt man für einen Euro Einsatz gerade einmal 1,83 EUR raus. Auf die Wetten angesprochen, sagen sie: „Das erhöht zwar den Druck ein wenig, aber es macht vor allem Spaß, weil wir so tolle Unterstützung von den Fans hier und in ganz Europa bekommen haben. Es ist das erste Mal, dass wir bei irgendetwas Favoriten waren. Und Favoriten beim ESC zu sein, ist der absolute Wahnsinn.”
Lese-Tipp: Erika Vikman: „Ich komme” heute Abend auf die Bühne!
In den letzten Jahren waren die Wettquoten relativ verlässlich. Doch man erinnert sich auch an böse Abstürze. Wie den des Topfavoriten 2017 Francesco Gabbani aus Italien. Doch der Unterschied ist, dass Gabbani im Finale zum ersten Mal live mit seinem Song auf der Bühne in Kiew zu sehen war. Und das Gefühl, das er noch mit seinem Auftritt beim San Remo Festival in den Fans wachrief, nicht auf eine andere Bühne transportieren konnte. KAJ haben am Dienstag im ersten Halbfinale schon bewiesen, dass sie das Publikum mitreißen können. Hoffentlich halten die Schweden 2026 für uns ein paar extra Saunen bereit.