EM-Saxofonist André Schnura ging durch die Hölle

Fünffache Dosis Antidepressiva - Psychiatrie!

Er war der heimliche EM-Held: André Schnura.
Er war der heimliche EM-Held: André Schnura.
IMAGO/Nico Herbertz

Er hat diesen EM-Sommer so vielen Leuten Freude bereitet!
André Schnura und sein Saxofon waren auf den Fanmeilen der Heim-EM ein absolutes Highlight. Fans zeigten sich begeistert von seinem musikalischen Talent. Dabei stand seine Karriere einst auf der Kippe – dem 31-Jährigen wurde schwere Depression diagnostiziert, er war für drei Monate sogar in einer Psychiatrie.

„Ich war nicht mehr André, der Saxofonist”

Im Interview mit Bild erzählt André Schnura von einem Unfall, der alles verändern sollte. Er sei gegen einen Metallrahmen gestoßen, habe daraufhin ein Schädelhirntrauma erlitten, das neurologische Einschränkungen zur Folge hatte. „Mir war immer schwindelig, ich war lichtempfindlich und mein rechtes Sichtfeld ist weggerutscht. Das hat ewig angehalten”, erinnert er sich im Interview mit der Zeitung zurück. Seiner Leidenschaft, dem Saxofonspielen, habe er nicht weiter nachgehen können: „Ich war nicht mehr André, der Saxofonist. Das war die Identifikation, an der ich mich festgehalten hatte.”

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Dann habe man ihm eine Depression diagnostiziert. Er habe daraufhin die fünffache Dosis Antidepressiva erhalten, die man zu Beginn der Therapieeigentlich bekommen dürfte. Trotzdem sei es nicht besser geworden, wie der Saxofonist weiter erzählt: „Ich war bei meiner Mutter, lag nur auf der Couch, habe geheult, mein Körper hat gezittert. Dann hat sie den Krankenwagen gerufen. Die Ärzte meinten, ich muss in eine Psychiatrie..”

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Im Video: Keine EM-Party ohne André Schnura

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André Schnura bekommt die Diagnose Angststörungen

Drei Monate war der Musiker in der Klinik, bis es hieß: André hat Angststörungen. „Wegen allem, was ich in meinem Leben erlebt habe und weil ich nicht mehr Saxofon spielen konnte”, erzählt er. Er habe „Todesangst” gehabt, wie er schildert.

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Mittlerweile geht es dem heimlichen EM-Star wieder gut. Seine Angstzustände hat er unter Kontrolle, der Schwindel ist nach anderthalb Jahren komplett verschwunden. Neben dem täglichen Meditieren hilft ihm natürlich auch sein Saxofon, das er heute spielt, als wäre nie etwas gewesen... (dga)