Ein Kommentar
Wie lange wollen wir das noch machen? Daniela Katzenbergers Figur bietet mal wieder jede Menge Diskussionsstoff
Sie ist wunderschön, frech und hat ganz schön was im Köpfchen!
Die Rede ist von Daniela Katzenberger. Die 37-Jährige kämpft seit Jahren mit ihrem Gewicht - seit der Geburt ihres Kindes noch mehr. Doch in den letzten Monaten scheint die „Katze” mächtig viel Sport gemacht zu haben. Dazu hat sie ihre Ernährung umgestellt. Das Ergebnis? Eine selbstbewusste Frau, die sich in ihrem Körper wohlfühlt. Doch statt Applaus und Liebe lese ich nur giftigen und vor allem gefährlichen Dreck – und das macht mich wütend. Ein Kommentar.
Daniela Katzenberger angeblich „fett”
„Die hat acht Jahre nach der Geburt des Kindes gebraucht, um abzunehmen. Kaum gibt es Ozempic, hat sie es geschafft. Wen will die denn verarschen?”, „Ozempic und absaugen”, „Wow, wie viele Filter wurden eigesetzt?”, „Sie ist immer noch fett”, „Miss Adipositas ist noch am leben”, „Mir ist so egal, ob die ganzen Weiber, die sich nur über ihr Aussehen und ihre Figur definieren können, mit der Spitze abgenommen haben. Aber dann soll man dazu stehen. Aber, dann wäre deren ganze Werbung für ihre Abnehmpülverchen heuchlerisch... Huch, das ist es ja schon.” Diese Kommentare postete Daniela Katzenberger in einem Reel, das die 37-Jährige beim Sport zeigt. Sie stemmt Gewichte, die Muskeln an ihrem Körper sind deutlich zu erkennen. Und trotzdem: Die Menschen finden immer etwas zu meckern. In diesem Fall: Daniela habe nur dank der Abnehmspritze Ozempic abgenommen, sie würde ihre Bilder bearbeiten und außerdem sei sie immer noch fett und dazu auch noch „heuchlerisch”. Sie einzigen, die hier „heuchlerisch” sind, sind die Menschen, die solche Dinge schreiben!
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„Wo mir diese Meinung vorbeigeht”
Am Ende des Videos zeigt sich Daniela von ihrer Kehrseite. Diese trainiert sie gerade. Dazu schreibt sie „... wo mir diese Meinung vorbeigeht!” Fast schon bewundernswert, wie cool die „Katze” mit diesen Beleidigungen und Anschuldigungen umgeht. Aber es ist auch kein Wunder. Daniela Katzenberger steht seit vielen, vielen Jahren in der Öffentlichkeit. Diese Frau musste sich ein dickes Fell zulegen, schließlich war sie für die Menschen immer „zu viel”, „zu bunt, „zu laut”, „zu doof” und mittlerweile auch „zu fett”. Aber nur weil Daniela es schafft - was schon schlimm genug ist - gewisse Dinge wegzuignorieren, heißt das nicht, dass das andere Frauen oder gar Mädchen können. Oder können sollten.
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Den Körper anderer Frauen zu kommentieren, ist gefährlich
Denn: Wir können nicht einfach ins Internet gehen und böse Dinge schreiben, ohne nur eine Sekunde über mögliche Konsequenzen nachzudenken. Dass der Körper einer Frau kommentiert wird, ist seit Jahrzehnten fast schon normal. Wir sind zu dick. Wir sind zu dünn. Wir haben zu große, nein zu kleine Brüste. Bei ihr schwabbelt alles, die andere sieht - wegen zu vieler Muskeln - wie ein Mann aus. Gerade richtig scheint es wohl nicht zu geben. Und genau hier liegt auch das Problem. Gewicht scheint mittlerweile ein ganz normales Thema zu sein. Dass junge Mädchen Diäten mit gerade mal 12, 13, 14 Jahren machen, scheint ebenfalls normal zu sein. Und dass sie sich zu dick oder zu dünn finden, auch.
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Dass Gewicht ein ständiges Thema ist, haben wir vor allem dem sozialen Druck, den Bildern, die wir sehen und ja, auch den Kommentaren, die wir lesen, zu verdanken. Und vor allem den letzten Punkt ziehe ich am allermeisten zur Verantwortung. Denn: Wir sind die Menschen, die erklären können. Die sagen können, dass Daniela Katzenberger für ihren Körper gearbeitet hat. Dass sie es natürlich zu diesem Ergebnis geschafft hat - ohne Abnehmspritzen und andere Sachen.
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Mit solchen Kommentaren treiben wir junge Frauen (und auch Männer) in eine Essstörung. Jemandem zu sagen, dass sie oder er zu dünn oder zu dick ist, macht uns zum Problem. Und dafür verantwortlich, dass wir eine giftige Gesellschaft prägen, dass diese Menschen ein komisches, wenn nicht sogar gefährliches Selbstbild kreieren und am Ende vielleicht sogar in einer Essstörung landen. Oder sie eben zu der (sehr gefährlichen) Abnehmspritze greifen. Wollen wir wirklich dafür verantwortlich sein? Nein!
Hier findet ihr Hilfe
Essstörungen gehören zu den häufigsten chronischen Krankheiten. Egal ob Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Syndrom: Wer einmal im Teufelskreis einer Essstörung gefangen ist, kommt meist ohne fremde Hilfe nicht mehr heraus. Umso wichtiger ist es zu wissen, an wen man sich bei Fragen und Unsicherheiten wenden kann. Hier finden Betroffene Hilfe.
Oder ihr ruft beim Kinder- und Jugendtelefon an. Die Nummer gegen Kummer ist anonym und ihr bekommt kostenlose Beratung, Mo-Sa von 14-20 Uhr: (0800)1110333 (kostenfrei).