Erste Worte vom „Currywurst”-Mann nach Urteil„Sehr glücklich, dass dieser Höllentrip endlich ein Ende hat!”
Aufatmen bei Chris Töpperwien (50)!
Der „Goodbye Deutschland”-Star stand am 26. August wieder in Wiener Neustadt vor Gericht. Der Vorwurf: Er soll Gelder seines ehemaligen Arbeitgebers, der österreichischen „Grill Heaven GmbH“ veruntreut und für private Zwecke genutzt haben. Nach zwei Prozesstagen fiel nun das Urteil: Freispruch in allen Punkten. Uns hat Chris verraten, worauf er sich jetzt am meisten freut.
„Mit dem Freispruch habe ich bedingt gerechnet”
Für Chris Töpperwien war es ein Schicksalstag. Vor dem Landgericht Wiener Neustadt wurde über seine Zukunft entschieden - und das zu seinen Gunsten. Der „Goodbye Deutschland”-Star wurde im Prozess wegen Veruntreuung und Untreue freigesprochen. Nach der Urteilsverkündung brach der 50-Jährige in Tränen aus. Auch seine Mutter, die bei der Verhandlung ebenfalls anwesend war, konnte ihre Gefühle nicht zurückhalten.
Die Freude und Erleichterung bei Chris ist riesengroß, wie er im RTL-Interview verraten hat: „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass dieser Höllentrip endlich ein Ende hat. Mit dem Freispruch habe ich bedingt gerechnet, weil man bei dem, was ich durchgemacht habe - mit dem Gefängnis -, natürlich immer ein bisschen skeptisch ist. Es war wirklich die Hölle für mich, die letzten Monate - auch für meine Familie natürlich. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt den Freispruch bekommen habe. Ich bin meinem Anwalt sowas von dankbar. Die Freudentränen sind jetzt schon getrocknet. Das wollte ich euch nicht antun. Ich freue mich, wieder nach Hause - nach LA - fliegen zu können und mein normales Leben weiterleben zu können.”
Chris Töpperwien macht letzte Aussage im Prozess
Zu Beginn des letzten Prozesstages hat Töpperwien noch einmal die Chance, sich zu äußern. Er ist der Meinung, dass Aussagen der Zeugen sich doppeln, so als wären sie abgesprochen gewesen. Teilweise seien die Aussagen auch widersprüchlich gewesen, erklärt der 50-Jährige dem Gericht.
Als er damals die fristlose Kündigung im Urlaub erhalten habe, sei er geschockt gewesen - und er habe sich gefragt, was er von dort aus machen könne, so Chris weiter. Er habe seinen Arbeits-Laptop dabei gehabt und entschieden, Daten für seine Sicherheit zu sichern. Denn in der Kündigung hätten Dinge drin gestanden, die nicht stimmen. Er habe alle Chats, WhatsApp-Verläufe und Mails sowie Mail-Adressen rund um die Arbeit gespeichert. Die WhatsApp-Gruppe „Grill Heaven Austausch“ sei auch Teil dessen gewesen. Im Gericht werden die Chatverläufe angeschaut.

Was passierte mit der Waschtischhalterung?
Anschließend geht es bei der Verhandlung um die Dinge, die Töpperwien in der Firma entwendet und für den privaten Gebrauch über die Firmenkreditkarte gekauft haben soll. Es wird das Bild von einer Waschtischhalterung gezeigt, da geklärt werden soll, ob der Currywurst-Mann seine private Waschtischhalterung über die Firma bestellt hat. Die Richterin meint, dass es zwei unterschiedliche Halterungen sind, weil sie unterschiedlich aussehen.
Chris sagt, er habe die Halterung für eine Bar in der Grillschule verwendet, um dort Pfannen oder Flaschen aufzuhängen. Auf einer Rechnung von Amazon Business wurde handschriftlich vermerkt, dass es für die Grillschule war.
Der Verteidiger möchte daraufhin wissen, ob es sich dabei aber nicht nur um ein Angebot handelt oder ob das wirklich die Rechnung ist.
Außerdem ist ein Arbeitslaptop von Chris’ Ehefrau Thema. Sie habe Stories über die Grillschule für die sozialen Medien gemacht. Der Laptop sei nach der Kündigung zurückgegangen, so Chris.
Aussage von Töpperwiens bestem Freund
Als Nächstes sagt Chris Töpperwiens (ehemals) bester Freund Daniel Schellhoss als Zeuge aus. Die beiden Männer kennen sich seit Anfang der 2000er. Schellhoss arbeitet für Santos Grill und kam mit Grill Heaven in Kontakt. Damals sollten Anteile veräußert werden von Grill Heaven und Schellhoss hatte Interesse. Im Rahmen einer Holding habe er sich dann beteiligt.
Es sei ein neuer Geschäftsleiter gesucht worden und er sei mit Chris im Gespräch gewesen, dass er wieder aus den USA zurückwolle. Anfangs sei der Reality-TV-Star nicht alleiniger Geschäftsleiter gewesen, weil Martin Kaspar noch da war. Man wollte Chris’ Bekanntheit nutzen, trotzdem gab’s aber auch Diskussionen darüber, weil Gesellschafter Gerüchte aus USA gehört hatten. Schellhoss kannte die Geschichten über Chris und dachte, man kann nicht alles glauben, was in den Medien steht.
Töpperwien sollte sich auch um Social Media kümmern. In der Hinsicht habe es aber keine genauen Absprachen gegeben, was er genau machen soll und wo er die Stories aufnehmen soll. Aber man wollte natürlich Grill Heaven pushen und deshalb sollten die Stories schon im Unternehmen stattfinden, so der Zeuge weiter.
Der „Goodbye Deutschland”-Star habe gesagt, dass er zu Hause Gewürze beworben und einem Influencer Messer geschenkt habe, damit dieser Werbung macht. Töpperwien selbst habe sich zu Hause ein Induktionskochfeld eingerichtet, um dort Werbung zu machen. Laut den Vorwürfen seines ehemaligen Arbeitgebers habe Chris die Gewürze und Messer einfach aus dem Unternehmen entwendet.
Schellhoss erklärt zu den Gewürzen, dass sowas nicht abgesprochen werden müsse. Zu der Induktionsplatte sagt er, es habe keine Absprache gegeben, ob Chris sie mitnehmen dürfe oder nicht. Er gehe nur davon aus, dass man sowas auch wieder zurückbringt und die Platte dann in den Verkauf geht.
Die Zusammenarbeit zwischen Martin Kaspar und Chris habe nicht gut funktioniert, Schellhoss habe oft vermitteln und als Mediator fungieren müssen. Es habe auch eine Übergabe zwischen den beiden Männern stattfinden sollen, da Töpperwien Kaspars Posten übernehmen sollte. Das hat aber nicht funktioniert, weil sie sich schlichtweg „nicht vertragen“ haben.
Die Geschäfte hätten sich zu der Zeit nicht gut entwickelt, böse Zungen würde sagen „er habe es runtergewirtschaftet“, so Schellhoss weiter. Er sehe das nicht so, denn es sei mitten in der Pandemie gewesen.
Welche Aufgabe hatte Töpperwiens Frau?
Dann geht es noch einmal um die Aufgaben von Chris Töpperwiens Frau, die auch im Unternehmen gearbeitet hat. Der Currywurst-Mann habe Nicole, die damals noch nicht seine Frau war, empfohlen, weil sie fit im Marketing wäre. Schließlich habe man sich darauf geeinigt, dass der Job erstmal unbezahlt stattfinden solle.
Als Nicole und Töpperwien offiziell zusammen waren, habe der Geschäftsführer gesagt, dass er nicht will, dass sie dort arbeitet, weil die beiden ein Paar sind. Schellhoos wisse nicht, was Nicole dort letztendlich gearbeitet hat.
Offenbar habe es drei Überweisungen auf ein amerikanisches Konto gegeben. Laut Töpperwien sei das die Abgeltung für Nicoles Arbeit. Schellhoss erklärt, es habe keine Vereinbarung gegeben, dass sie dort offiziell arbeitet und somit auch, dass sie kein Geld bekommt. Das sei alles so nicht abgesprochen gewesen.
Das sei das Ende der Freundschaft zwischen den Männern gewesen, so Schellhoss. Er habe das Gefühl gehabt, dass er betrogen wurde. Die Mitarbeiter sollen laut des Zeugen Angst vor Töpperwien gehabt haben. Das sollen sie Schellhoss erzählt haben, als er zu Besuch bei Grill Heaven war.
Schellhoss habe Töpperwien 2012 Geld geliehen und habe es 2021 - ohne Zinsen - zurückbekommen. Da war die Freundschaft schon vorbei.
Damit endet die Beweisaufnahme.
Verteidigung: Kollegen wollen sich „lustig” machen
Zum Schluss halten Anklage und Verteidigung ihre Plädoyers. Der Kläger behaart darauf, dass zum Beispiel die besagten Messer nicht zum Sortiment gehörten und für den Influencer extra - auf Firmenkosten - besorgt wurden. Genau wie andere Dinge. Es habe unter anderem auch eine Bestellung für Steckdosen gegeben, aber es gebe keine Nachweise, dass diese in der Grillschule eingebaut worden seien.
Töpperwiens Verteidiger setzt dem entgegen, dass Kaspar und andere Kollegen sich „lustig” über seinen Mandanten machen wollen und dies den ganzen Prozess über getan hätten. Man wolle Chris persönlich schaden und ihm die Greencard wegnehmen - obwohl seine Frau und sein Sohn in den USA leben.
Im Video: Chris Töpperwien ist vor dem Urteil sehr „nervös”
Der Fall Töpperwien: Was ist passiert?
Von seinem ehemaligen Arbeitgeber, der „Grill Heaven GmbH“, deren Geschäftsführer Chris Töpperwien 2021 war, wurde der Kult-Auswanderer angezeigt, Firmengelder für private Zwecke genutzt zu haben. Daraufhin wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen und die Odyssee für den „Currywurst-Mann” begann. Anfang Mai wurde der Reality-Star am Flughafen München festgenommen, als er für eine TV-Produktion von den USA nach Deutschland einreisen wollte. Chris kam für zwei Wochen in Haft. Unter der Auflage, eine Anschrift in Österreich zu haben, wurde er schließlich wieder freigelassen. Im Juli begann der Prozess in Wiener Neustadt.
Die ganze Geschichte um Chris Töpperwien gibt’s ab dem 2. September exklusiv bei „Goodbye Deutschland” auf RTL +.