Darum möchte der Berlin über den Vorfall sprechenComedian Tutty Tran rassistisch beleidigt und verprügelt

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Der Comedian Tutty Tran, aufgenommen bei der MDR-Talkshow Riverboat am 29.08.2025 in Leipzig, Foto: Kirsten Nijhof.
picture alliance / dpa | Kirsten Nijhof

„Manche Menschen wollen gar nicht reden. Sie wollen verletzten.“
Der Comedian Tutty Tran ist am Wochenende auf der Straße rassistisch beleidigt und körperlich angegriffen worden. Auf Instagram teilt der 37-Jährige ein Foto nach dem Angriff und erklärt, warum es ihm wichtig ist, über den Vorfall zu sprechen.

„Das ist purer Rassismus”

Ein dunkler Bluterguss zeichnet sich um sein Auge ab, darüber an der Schläfe klebt ein großes Pflaster. Für den Berliner mit vietnamesischen Wurzeln ist es nicht das erste Mal, dass er mit rassistischen Beleidigungen konfrontiert wird. Doch dieser Angriff geht über Worte hinaus: „Am Wochenende wurde ich auf offener Straße beleidigt und körperlich angegriffen – nur, weil ich so aussehe, wie ich aussehe”, schreibt Tutty Tran in seinem Post auf Instagram. „Das ist purer Rassismus.”

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Bei der Auseinandersetzung habe der Comedian versucht, ruhig zu bleiben und im Austausch und mit Respekt die Situation zu entschärfen. Bemühungen, die in diesem Fall nichts gebracht hätten. Der Berliner stellt fest: „Manche Menschen wollen gar nicht reden. Sie wollen verletzen.”

Mit seinem Post will Tutty Tran kein Mitleid erregen, das macht er ganz deutlich. Auch gehe es ihm nicht darum, sich selbst hervorzuheben, schreibt der Comedian. „Ich teile es, weil Wegsehen nichts ändert – und weil ich glaube, dass Kunst, Humor und Offenheit stärker sind als Hass.”

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„Rassismus ist keine Meinung. Gewalt ist kein Ventil.”

Am Wochenende habe er bei dem Angriff nicht nur für sich selbst eingestanden, sagt er, sondern auch für alle Vietnamesen, alle anderen Asiaten. „Und für alle, die sowas Tag für Tag erleben müssen und trotzdem jeden Tag weitermachen.”

Bei jedem Übergriff würde er wieder so handeln, wie am Wochenenden, erklärt er: „Rassismus ist keine Meinung. Gewalt ist kein Ventil.” Er selbst mache Comedy, um unterschiedlichste Menschen zusammenzubringen, durch gemeinsames Lachen. Damit mache Tran auch jetzt keine Pause. Auf seiner Tour steht er am Mittwoch (5. November) wieder auf der Bühne – „mit Haltung, Humor und Herz”, wie er sagt. (okr)

Verwendete Quellen: Instagram