Stierkampf
Der Stierkampf bezeichnet ein speziell in Spanien verbreitetes, umstrittenes Spektakel, an dessen Ende ein Torero einen Stier in der Arena tötet.

Stierkämpfe sind vor allem in Spanien, aber auch in
Portugal, Südfrankreich und vielen Ländern Lateinamerikas populär. Je nach Land
und Region unterscheidet sich das Regelwerk stark. Obwohl sie zur kulturellen
Identität zählen und eine jahrhundertealte Tradition haben, sind Stierkämpfe
heute vor allem unter dem Aspekt der Tierquälerei umstritten. In Barcelona galt
seit Januar 2012 ein Stierkampfverbot, vom spanischen Verfassungsgericht wurde
dieser Beschluss im Oktober 2016 für ungültig erklärt.
Der Stierkampf wird auf Spanisch 'Corrida' genannt und setzt
sich aus drei Phasen zusammen. Anders als gemeinhin angenommen, befindet sich
nicht nur der Matador in der Arena, sondern üblicherweise auch noch sogenannte Picadores
und Banderillos – sie alle werden als Toreros bezeichnet. Zu Beginn des
Kampfes ist es die Aufgabe der beiden berittenen Picadores, den bis zu 600 kg
schweren Bullen von ihrem Pferd aus mit Stechlanzen aufzustacheln und zu
verletzen. Darüber hinaus beobachten Publikum und Matador den Stier lediglich.
In der zweiten Phase kommen die Banderillos zum Einsatz: Sie treiben bunte
Spieße in den Stier und schwächen ihn weiter.
Erst in der dritten Phase greift der Matador zu seinem
charakteristischen roten Tuch ('Muleta'), weicht dem Stier mit genau
einstudierten Schritten aus und tötet ihn schließlich mit einem gezielten
Dolchstoß zwischen die Schulterblätter.
Aggressiv wird der Bulle übrigens nicht durch das rote Tuch
(Stiere sind rot-farbenblind), sondern durch die schnellen, flatternden
Bewegungen des Toreros und die Verletzungen, die der Stier während des Kampfs
erleidet.
Die größte Stierkampfarena Spaniens ist die Plaza de Toros
Monumental de Las Ventas in Madrid, sie fasst 23.000 Zuschauer. In der
Hauptsaison (Mai und Juni) werden dort beinahe täglich Stierkämpfe aufgeführt.
Alle Neuigkeiten rund um Stierkämpfe erhalten Sie stets bei
RTL News.