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Abou-Chaker-Clan

Der Abou-Chaker-Clan ist eine palästinensischstämmige Großfamilie, die in den Medien häufig mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht wird.

Abou-Chaker-Clan picture alliance / AA | Abdulhamid Hosbas

​Der Abou-Chaker-Clan, bzw. die Abou-Chaker-Familie stammt aus Palästina und lebt vor allem in Berlin, im Libanon und in Kopenhagen. In Berlin sollen laut Polizeiangaben rund 200 bis 300 Mitglieder der Großfamilie ansässig sein, Teile des Clans werden mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht. So betreiben sie vor allem Schutzgelderpressungen, Drogen- und Waffenhandel, Geldwäsche, Diebstähle und Zuhälterei und geraten immer wieder in polizeilichen sowie medialen Fokus. Auch Gewalt- und Körperverletzungsdelikte werden regelmäßig bekannt.

Historie des Abou-Chaker-Clans

Zurück geht der Clan auf Said und Nazmie Abou-Chaker, die in einem palästinensischen Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt Baalbek im Libanon geboren wurden. In den 1970er-Jahren entschieden sie sich dazu, mit ihren vier Kindern vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland zu flüchten. In West-Berlin wurden weitere fünf Kinder geboren, sodass die Generation aus insgesamt sechs Söhnen und drei Töchtern besteht. Auch Cousins und Brüder von Said und Nazmie Abou-Chaker zogen vom Libanon nach Berlin, um sich dort ein neues Leben aufzubauen.

Wichtige Personen im Abou-Chaker-Clan

Als mutmaßlicher Kopf des Clans wird Nasser Abou-Chaker gehandelt, der 1971 geboren wurde und der älteste Sohn der Familie ist. 2009 tauchten Berichte auf, die beweisen wollten, dass einige Rotlichtmeilen in Berlin wohl zu seinem Einflussgebiet gehörten. Auch sein jüngerer Bruder Arafat Abou-Chaker wird als Führungsfigur des Clans gesehen, der vor allem im Jahr 2008 für großes Medieninteresse sorgte, als er das Management des deutschen Rappers Bushido übernahm. 2018 endete die Zusammenarbeit zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker. 2019 wurde Arafat Abou-Chaker wegen Bedrohung und Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafte verurteilt. Laut eigener Angaben sei Arafat Abou-Chaker deutscher Staatbürger, Vater von fünf Kindern, gelernter Kfz-Mechaniker und Unternehmer, der mit einem Clan nichts gemein hat. Seit Sommer 2020 läuft ein Prozess zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker. Der Rapper fungiert dabei als Zeuge und Nebenkläger gegen vier Mitglieder des Abou-Chaker-Clans.

Auch diese Männer spielen im Abou-Chaker-Clan eine wichtige Rolle

Mohammed Abou-Chaker wurde als Drahtzieher beim sogenannten Pokerraub im Berliner Grand Hyatt Hotel der breiten Öffentlichkeit bekannt. Für seine begangene Straftat wurde er zu sieben Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, kam 2013 in den offenen Vollzug. Abdallah Abou-Chaker soll so viele Straftaten begangen haben, dass ihm bei der Berliner Polizei ein eigener Sachbearbeiter zugeordnet wurde.

Deswegen rückt der Abou-Chaker-Clan immer wieder in den polizeilichen Fokus

Die Berliner Staatsanwaltschaft erkennt mafiöse Strukturen innerhalb des Abou-Chaker-Clans und ordnet die Aktivitäten der verschiedenen, meist männlichen Familienmitglieder der organisierten Kriminalität zu. 2014 wurde erstmals über eine mögliche Zusammenarbeit des Clans mit den Hells Angels berichtet.

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