Warnung für Klub-WM

Extremhitze gefährdet Spieler und Fans

Blick auf das Rose-Bowl-Stadium in Pasadena, Kalifornien
Berühmt-berüchtigt: Der Rose Bowl von Passadena im Süden Kaliforniens bietet kein Schutz vor Sonne
picture alliance / Newscom | Image of Sport

Hitzealarm zum Auftakt der Fußball-Klub-WM!
Der Nationale Wetterdienst der USA sagt für das Wochenende Temperaturen von wahrscheinlich mehr als 30 Grad Celsius voraus - verbunden mit einer Warnung für Menschen, die Sport oder anstrengende Aktivitäten im Freien ausüben. Betroffen sind damit auch die Spiele der am Wochenende beginnende Klub-Weltmeisterschaft.

Spiele in der Mittagshitze

Besonders problematisch: Die ersten Partien eines Spieltags werden bereits um 12:00 Uhr angepfiffen, also dann, wenn die Sonne am höchsten steht. Etwa das Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Atlético Madrid am Sonntag im berühmt-berüchtigten Rose Bowl von Passadena im Süden Kaliforniens.

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Schon bei vergangenen internationalen Fußball-Turnieren in den USA war Hitze ein Problem. So gilt die WM 1994 als eine der heißesten Weltmeisterschaften überhaupt. Während der Partie zwischen Mexiko und Irland in Orlando, Florida, herrschten Temperaturen von bis zu 40 Grad. Seitdem sind die Durchschnittstemperatur in den USA in Folge des Klimawandels um mehr als ein Grad gestiegen.

Copa América als Warnung

Das bekamen Spieler und Zuschauer der Copa América im vergangenen Jahr zu spüren: So musste etwa der uruguayische Verteidiger Ronald Araújo bei einem Abendspiel in Miami wegen Dehydrierung zur Halbzeit ausgewechselt werden. Beim Spiel Kanada gegen Peru in Kansas City brach der Schiedsrichterassistent auf dem Spielfeld zusammen. Grund für den medizinischen Notfall war ebenfalls Dehydrierung.

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Die gefühlte Temperatur lag damals bei 38 Grad Celsius. Der kanadische Verteidiger Alistair Johnston kritsisierte den Anstoß um 17 Uhr als inakzeptabel: „Ehrlich gesagt, ist das nicht einmal für die Fans sicher.” Bei der Klub-WW werden 35 der 63 geplanten Spiele vor 17 Uhr ausgetragen. An vier Spielorten gab es in den vergangenen fünf Jahren „bemerkenswerte Hitzeereignisse“ mit Temperaturen von mehr als 30 Grad, ergab eine Recherche von Fossil Free Football.

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Spielergewerkschaft fordert Spielverlegungen

Bei Temperaturen von mehr als 32 Grad sehen die Regeln des Internationalen Fußballverbandes FIFA als einzige Maßnahme eine zusätzliche Trink- und Abkühlpause pro Halbzeit vor. Die internationalen Spielergewerkschaft FifPro hält das nicht für ausreichend. Sie fordert, dass Spiele verlegt werden müssen, wenn die Bedingungen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko für die Spieler darstellen.

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Angesichts des engen Spielplans mit größtenteils vier Partien pro Tag, scheint es unwahrscheinlich, dass es zu Verschiebungen der Anstoßzeiten kommt. Zumal dies auch die Liveübertragungen betreffen würde, für die TV-Sender weltweit Millionen Dollar gezahlt haben.

Es steht zu befürchten, dass den Veranstaltern die Verträge am Ende wichtiger sein dürfte, als die Gesundheit von Spielern und Zuschauern in den Stadien. (wwi)