Freund übergießt Olympia-Star mit Benzin und zündet sie an
Rebecca Cheptegei (†33) stirbt an Brandverletzungen

Sie hat den perfiden Angriff nicht überlebt.
Trauer um Rebecca Cheptegei: Die Olympia-Läuferin aus Uganda ist an ihren schweren Brandverletzungen gestorben. Der Vater der Toten erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
Rebecca Cheptegei mit Bezin übergossen und angezündet
Cheptegei war am Sonntag von ihrem ehemaligen Lebenspartner mit Benzin übergossen und angezündet worden, danach wurde die 33-Jährige in einem Krankenhauses in Kenia auf der Intensivstation behandelt. Nun erlag die Läuferin, die bei Olympia in Paris den 44. Platz belegt hatte, ihren Verletzungen.
Sie sei um 5.30 (Ortszeit) morgens an multiplem Organversagen gestorben, teilte das Krankenhaus mit. „Wir haben alles getan, was wir konnten”, sagte Kimani Mbugua, einer der behandelnden Ärzte. Die meisten Organe der Läuferin hätten aufgrund der Verletzungen die Arbeit eingestellt.
Wie die Polizei am Dienstag mitteilt, wurde Cheptegei in ihrem Haus von ihrem kenianischen Ex-Freund Dickson Ndiema Marangach attackiert worden. Der Mann hatte sich ersten Erkenntnissen zufolge mit Benzin in das Haus in Endebess im Westen Kenias geschlichen, als Cheptegei mit ihren Kindern in der Kirche war. Bei ihrer Rückkehr habe er sie mit dem Benzin übergossen und angezündet, hieß es im Polizeibericht. Auch Marangach selbst sei durch die Flammen verletzt worden.
Im Krankenhaus den Kampf verloren
Nachbarn hätten die beiden gerettet und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Von da aus wurden Cheptegei in eine andere Klinik verlegt, wo sie am Montag auf die Intensivstation verlegt wurde. Medienberichten zufolge waren 75 Prozent ihrer Hautoberfläche verbrannt.
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Im Polizeibericht wurden keine Angaben dazu gemacht, ob auch Cheptegeis Kinder verletzt wurden. Cheptegei und Marangach hatten demnach schon öfter Streit gehabt.
Vater erhebt Vorwürfe gegen die Polizei
Joseph Cheptegei, der Vater der Sportlerin, sprach von einem „fürchterlichen Tod”. Er warf der Polizei Versagen vor, seine Tochter vor ihrem Lebensgefährten zu schützen, von dem sie sich schon vor der Tat bedroht gefühlt hatte. „Wir haben die Polizei und die Sicherheitsbehörden kontaktiert, aber sie haben nicht schnell genug reagiert, um unsere Tochter zu retten”, klagte er. „Hätten sie schnell genug gehandelt, wäre meine Tochter noch am Leben.”
Der ugandische Leichtathletikverband bestätigte auf der Plattform X den Tod der Sportlerin und verurteilte die Gewalt, der Cheptegei zum Opfer fiel. Donald Rukare, Präsident des ugandischen Olympischen Komitee, sprach auf X von einer «feigen und sinnlosen Tat, die zum Tod einer großen Athletin geführt hat. Wir verurteilen Gewalt gegen Frauen scharf.»
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In Kenia ist Gewalt gegen Frauen weit verbreitet: Offiziellen Statistiken zufolge hat gut jede dritte Frau ab 15 Jahren schon körperliche Gewalt erlebt. Verheiratete Frauen sind besonders gefährdet, dem kenianischen Statistikamt zufolge wurden 41 Prozent der verheirateten Frauen und 20 Prozent der unverheirateten Frauen Opfer von Gewalt. (nie/sid)
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