Teresa Enke am 15. Todestag von Robert „Geburtstage sind für mich wichtiger und schöner”

Teresa und Robert Enke
Teresa Enke ist Gründerin und Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung
imago images / Joachim Sielski/dpa
von Thomas Lipke und Christian Nier

Den 10. November 2009 wird sie nie vergessen.
Es war der Tag, an dem sich Fußball-Torwart Robert Enke das Leben nahm. So schrecklich sein Schicksal auch heute noch ist, 15 Jahre danach erinnert sich seine Witwe Teresa mittlerweile an die positiven Dinge.

Für Teresa Enke sind die Geburtstage wichtiger als der Todestag

„Früher dachte ich oft daran, was ich zu dem oder dem Zeitpunkt an dem Tag gemacht habe”, gibt Teresa Enke im Gespräch mit RTL zu. Heute, 15 Jahre nach dem Tod des ehemaligen Fußball-Nationaltorhüters Robert Enke, kann sie sagen: „Die Geburtstage sind für mich wichtiger und schöner.”

Bis zu seinem Tod wusste kaum jemand, dass Robert Enke schon seit Jahren an schweren Depressionen gelitten hatte. Sein Suizid wird von seiner Witwe keinesfalls verdrängt. Aber „der Todestag hat für mich keine Wichtigkeit. Das war früher so, doch inzwischen habe ich das vielleicht auch aus Selbstschutz abgelegt”, erläutert die 48-Jährige.

Teresa Enke ist mittlerweile wieder verheiratet

Es gebe auch keinen bestimmten Zeitpunkt, seitdem sie so denke. „Das kam über die Jahre automatisch. Ich habe versucht, wieder ein normales Leben zu führen.” Mittlerweile ist Enke erneut verheiratet.

Torwart Robert Enke und Frau Teresa
Teresa und Robert Enke lernten sich am Sportgymnasium Jena kennen. Im Jahr 2000 heirateten sie (Archivbild)
imago sportfotodienst, imago/Kaletta, imago sportfotodienst

„Ab und an bekomme ich natürlich entgegnet, wieso mir der Tag nicht wichtig sei. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Robbie mir nicht fehlen würde. Jeder trauert anders und geht anders mit dem Verlust eines Menschen um”, erklärt Enke.

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Wenn sie an ihren Mann zurückdenke, falle ihr vor allem seine Großzügigkeit, sein soziales Engagement und seine Tierliebe ein. „Er konnte nie Nein sagen”, erzählt Enke.

Große Unterstützung für die Stiftung

Seit 2010 existiert die Robert-Enke-Stiftung, die Projekte für depressive Menschen und herzkranke Kinder unterstützt. Teresa Enke ist Gründerin und Vorsitzende.

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Ein Fußballfan wird aus ihr dennoch nicht werden: „Ich war zu Robbies Zeiten und auch danach nie Fußballfan, aber ich finde die Fußball-Familie toll. Die Unterstützung der Stiftung durch DFB und DFL ist wirklich toll.” Und die erfolgt zum Glück nicht nur an Todestagen.

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe! Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.