Tennisstar spricht über mentale ProblemeAlexander Zverev – jetzt holt er sich professionelle Hilfe

Deutschlands Nummer eins im Tennis spricht Klartext! Alexander Zverev hat in der Vergangenheit schon mehrfach über mentale Probleme gesprochen und wie er diese angehen will. Vor dem Auftakt der US Open hat er sich erneut geäußert und sicherlich vielen Menschen aus der Seele gesprochen.
Alexander Zverev spricht über mentale Probleme und, dass es ihm besser ginge.
action press

Diese Aussagen lassen aufhorchen!
Deutschlands Nummer eins im Tennis spricht offen wie nie! Alexander Zverev hat in der Vergangenheit schon mehrfach über mentale Probleme gesprochen. Vor dem Auftakt der US Open hat er nun erklärt, dass er sie nicht mehr alleine angehen kann und will.

Tennisstar Alexander Zverev hat professionelle Hilfe

Von sich aus und mit klarer Stimme sprach Alexander Zverev über den Schritt, den er wegen seiner mentalen Probleme wählte. Er habe sich professionelle Hilfe geholt und arbeite auch weiter mit ihr zusammen, sagte der Tennis-Olympiasieger von Tokio, als er sich vor dem Auftakt der US Open über seine Gesundheit äußerte. Welche Art der Hilfe, beantwortete er allerdings nicht genauer. Ein Mentaltrainer? Ein Psychotherapeut? Das ließ der 28-Jährige, der in Wimbledon mit seinen Worten über das Gefühl der Einsamkeit und fehlender Motivation auf dem Tennisplatz international für Aufsehen gesorgt hatte, offen.

Professionelle Hilfe als ein Prozess „über Jahre”

Die Hilfe tue gut. „Es ist ein Prozess. Das ist nicht innerhalb von ein oder zwei Wochen vorbei. Ich denke, das ist etwas, an dem man über mehrere Jahre hinweg arbeiten muss”, erklärte die Nummer drei der Welt. „Das ist es, was ich tue”, fuhr Zverev fort, als er in seiner lilafarbenen Kapuzenjacke auf dem New Yorker Pressepodium saß. Gut sieben Wochen nach seinen bemerkenswerten Aussagen in Wimbledon, die nicht nur Boris Becker „besorgniserregend” empfand, wirkte Zverev zufrieden. Er fühlt sich bereit für das New Yorker Spektakel.

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Zverev im Kontrast zu Wimbledon: „Glücklich, gerade hier zu sein”

„Ich fühle mich viel besser”, sagte die deutsche Nummer eins, die große Hoffnung des deutschen Tennis für das letzte Grand-Slam-Turnier der Saison. „Ich war sehr frustriert mit mir selbst. Ich war auf dem Tennisplatz nicht glücklich. Jetzt habe ich das Gefühl, dass es wieder in die richtige Richtung geht”, sagte Zverev, „und ich bin sehr glücklich, gerade hier zu sein”.

Das hörte sich ganz anders an als in London nach seinem Erstrunden-Debakel gegen den Franzosen Arthur Rinderknech. Er habe sich „noch nie so leer gefühlt”, gab Zverev dort über sein Seelenleben preis und schreckte auch mit folgendem Satz auf: „Mir fehlt der Spaß an allem, was ich tue.”

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Bei dieser außergewöhnlichen Pressekonferenz am 1. Juli hatte Zverev auch gesagt, dass er möglicherweise zum ersten Mal in seinem Leben eine Therapie brauche. Seine Tochter Mayla sei die Person, die ihn am glücklichsten mache im Leben. „Etwas in mir muss sich ändern, etwas, das nicht notwendigerweise auf dem Tennisplatz liegt”, so Zverev.

US-Open-Team wie gehabt - Sein Umfeld? «Super»

Im New Yorker Pressesaal saßen sein Bruder Mischa Zverev und Kumpel Sergei Bubka Junior, beide seine Manager, in der dritten Reihe. Mit auf dem Trainingsplatz stand wie gewohnt sein Vater Alexander Zverev Senior. In seinem Team hat Zverev nach Wimbledon noch keine auffallenden, dauerhaften Veränderungen vorgenommen. Die Leute um ihn herum seien „super”, beschwichtigte Zverev.

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Zverev ist überzeugt, dass ihn Toni Nadal dem lang ersehnten ersten Grand-Slam-Titel ein Stück näherbringen kann. Eine Zusammenarbeit kam aber zunächst nicht zustande. „Ich glaube, er war es nicht gewohnt, dass er nicht sofort ein Ja bekommen hat”, meinte Tennisikone Becker im gemeinsamen Podcast mit Andrea Petkovic. Becker hatte Zverev schon zuvor zu einem externen Trainer geraten, um mit den derzeit dominierenden Jannik Sinner und Carlos Alcaraz Schritt halten zu können.

Zu viele Schmerzmittel gegen die Rückenschmerzen?

Und davon war er noch vor einer knappen Woche weit entfernt. In Cincinnati klagte er über Atem- und Kreislaufprobleme, war phasenweise ein Schatten seiner selbst. Was hinter den Problemen steckte, ließ Zverev rätseln. Seine Werte bei einem Blutbild seien okay gewesen, berichtete der dreimalige Grand-Slam-Turnier-Finalist. «Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, dass ich zu viele Schmerzmittel genommen habe und mir dadurch vielleicht etwas schlecht wurde. Ich habe Rückenschmerzen gehabt die letzten paar Wochen.»

Der Rücken. Noch etwas, das ihn beeinträchtigen kann. Doch Zverev gibt sich zuversichtlich: „Für mich geht es darum, den letzten Punkt zu gewinnen. Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass ich das dieses Jahr schaffen kann.” Die Topfavoriten sind Sinner und Alcaraz. (paw/dpa)