Vor NFL-Premiere in Sao Paulo
Eagles-Stars haben Angst vor Brasilien

Es soll DER Knaller-Saisonauftakt schlechthin werden!
In der Nacht von Freitag auf Samstag starten die Green Bay Packers und die Philadelphia Eagles in die Saison. Nicht in Philadelphia, sondern 7.700 Kilometer südlicher, in Sao Paulo. Doch der Brasilien-Trip bereitet mehr Angst als Freude.
„Ich möchte nicht nach Brasilien”
Es ist das erste Spiel der NFL in Südamerika. Die Eagles werden am Mittwoch in einem zehnstündigen Flug bereits nach Brasilien reisen - zum Unmut vieler Fans findet das Heimspiel der Adler nicht im Lincoln Financial Field statt. Immerhin: der Zeitunterschied in den Zonen beträgt lediglich eine Stunde. Doch nicht nur die Fans haben keinen Bock auf das Spiel ...
Eagles-Cornerback Darius Slay verrät im eigenen Podcast: „Ich möchte nicht nach Brasilien. Sie haben uns gesagt, dass wir besser nicht das Hotel verlassen sollen. Wir können dort nicht viel unternehmen, da die Kriminalitätsrate so hoch ist. Warum schickt uns die NFL in so ein Umfeld?”
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Im 36-minütigen Talk sagte Slay, dass er seine Familie vor Angst zu Hause lassen wird. Sein Essen möchte er auch nur auf seinem Hotelzimmer zu sich nehmen. Außerdem möchte der Defensive Back das Zimmer nur verlassen, wenn es zum Stadion geht. Die Eagles verkündeten bereits, direkt nach dem Spiel wieder abzureisen und den nächsten Flug zu nehmen.
Brown weiter: „Zum Beispiel sollen wir nicht mit unserem Handy in der Hand die Straße herunterlaufen. Das ist verrückt.”
Auch Wide Receiver A.J. Brown teilt die Slay-Gedanken: „Wir hatten ein Meeting gestern. Es wurde uns viel gesagt, was wir dort dürfen und was nicht. Also versuche ich einfach da rüber zu fliegen, ein Football-Spiel zu gewinnen und zurückzukommen. Aber nach allem was ich gehört habe, werde ich bis aufs Spiel meine Zeit nur auf dem Hotelzimmer verbringen.”
So gefährlich ist es in Brasilien wirklich
Auf der deutschen Webseite des Auswärtigen Amtes heißt es: „Die Kriminalitätsrate und die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, sind in Brasilien hoch, besonders in den Großstädten wie Sao Paulo. Dort wiederum sind Armensiedlungen besonders stark betroffen. Favelas werden teilweise von Kriminellen und Drogenbanden kontrolliert. Bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, fallen häufig auch Unbeteiligte zum Opfer.”
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Beunruhigend: „In Sao Paulo ist das historische Stadtzentrum um die Praça da Sé (vor der Kathedrale) unter der Woche nachts sowie nach Geschäftsschluss am Wochenende unbelebt und nicht sicher. Gleiches gilt für die Gegend um die belebte Metro-Station „Estaçao da Luz”, die zu den genannten Zeiten gemieden werden soll. Im Stadtzentrum gibt es viele Obdachlose, die zum Teil drogensüchtig sind und Passanten zuweilen belästigen.”
Weiter: „Auch bewaffnete Überfälle und Blitzentführungen in bevorzugten, besseren Wohngegenden haben zugenommen und führen nicht selten zu Schusswechseln mit privaten Sicherheitskräften oder Polizisten (häufig auch in Zivil), auch tagsüber. Seien Sie im gesamten Stadtgebiet, auch in besseren Gegenden, besonders vorsichtig.”