Am Sonntag steigt Ozan Aslaner in den KäfigMMA-Fighter arbeitet im Knast!

Wer hört am Sonntag nachträglich die Glocken klingeln?
Vier Tage nach Weihnachten steigt mit Oktagon 65 in Prag (Tschechien) das letzte MMA-Spektakel des Jahres (live auf RTL+)! Dann steht auch der deutsche MMA-Fighter Ozan Aslaner (27) im Käfig, kämpft gegen Lokalmatador Jakub Tichota (23). Vor dem Duell spricht er mit RTL über seinen irren Weg zurück ins Oktagon!
MMA-Fighter Ozan Aslaner arbeitet als Gefängniswärter
Denn sein Kampf am Sonntag ist zugleich sein Comeback im Käfig und bei Oktagon! Vor zwei Jahren verletzt er sich schwer am Knie. Statt auf die Matte und in den Käfig geht es für ihn anschließend erst mal zurück ins Büro. „Nach der Verletzung habe ich das Kämpferleben erst mal beiseitegeschoben und als Bürokaufmann gearbeitet.“ Nach einem Jahr im Büro entscheidet er sich für einen beruflichen Neustart. „Ich habe die Branche gewechselt und arbeite jetzt für eine Sicherheitsfirma im Gefängnis“, verrät er.
Konkret: er schließt die Zellen auf und ab, hilft den Beamten. Ein Job, der ihn nachhaltig prägt. „Da geht das wahre Leben los. Das ist eine Abschiebehaft, da sieht man, wozu Menschen fähig sind, wenn sie keine Alternativen mehr haben. Viele tun sich was an oder greifen auch uns an.“ Er selbst arbeitet meistens in der Nacht und wird das auch nach seinem Käfig-Comeback weiter tun.
Im Video: MMA-Spektakel drei Jahre auf RTL+
Lese-Tipp: Ehemaliger Radprofi Pascal Hervé im Alter von 60 Jahren gestorben
Eine Tätigkeit, die ihn durch das, was er dort sehen muss, zugleich stärkt. „Wenn man mitbekommt, dass sich Menschen aufgrund ihrer Situation umbringen wollen, dann denkt man anders über einen Kampf oder das Training nach. Ich denke jetzt anders über die kleinen Probleme oder Streitereien. Ich schätze die Freiheit, das Essen jetzt noch mehr. Man wird dankbarer.“
Comeback-Sieg bei Oktagon?
So sehr ihn der Job prägt, so sehr will er am Sonntag natürlich trotz allem gewinnen! Für den Sieg verzichtet er auf jegliche Feierlichkeiten an Weihnachten. Statt Gans gab’s bei ihm Hähnchen und ungesalzenes Gemüse. Dazu ganz viel Wasser. Auch seine Freundin Hanim verzichtet – sie begleitet ihn auch nach Prag. „Sie ist eine große Unterstützung für mich. Hat mir bei meiner Ernährung sehr geholfen. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Den Sieg werde ich ihr widmen”, erklärt er. Seit 2022 sind die beiden ein Paar.
Lese-Tipp: „Ich will einfach mal wieder nur Mensch sein können”
Durch die Vorbereitung auf der Matte und im Käfig hat ihn in den vergangenen zehn Tagen vor allem sein Kumpel Mehdin begleitet - vorher und über die gesamte Vorbereitung hat ihm sein Bruder zur Seite gestanden. Ozan weiß, dass er in Tschechien wie vor zwei Jahren als Außenseiter in den Kampf geht und auch, dass er auf einen starken Gegner trifft. „Ich kämpfe gegen einen vielseitigen Allrounder. Wenn nötig, werde ich den Kampf im Stand beenden und so gewinnen.“
Denn er hat ein Ziel: „Ich möchte, dass mir die Menschen, wenn ich im Ausland kämpfe, zujubeln und mein Name durch die Hallen schallt.“