Lothar Matthäus über sein Aus als JugendtrainerDie Väter wollten mir reinreden!

von Jonas Hoffmeister und Thomas Lipke

IHM reicht’s!
Zwei Jahre trainiert Lothar Matthäus (63) die Jugendmannschaft des TSV Grünwald. Doch schmeißt der Rekordnationalspieler und RTL-Experte hin. Doch der entscheidende Grund sind nicht die Kinder oder schlechte Ergebnisse.

Matthäus: „Väter wollten mir reinreden”

Hauptgrund für seine Entscheidung ist das Verhalten einiger Eltern und Familien. Matthäus im Gespräch mit RTL: „Umso mehr Erfolg da war, umso empfindlicher sind vor allem die Väter geworden, die dann vielleicht auch erwartet haben, dass ihr Kind mehr Spielzeit bekommt und mir dann reinreden wollten.“

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Nach Kritik von Eltern: Lothar Matthäus hört als Grünwalder Jugend-Trainer auf.
Lothar Matthäus kann sich nun wieder voll auf seine Expertentätigkeit fokussieren
Sven Hoppe/dpa

Denn: Sportlich ist Matthäus nicht erfolglos. Mit Grünwald steigt er in seiner Zeit in die Bezirks-Oberliga auf. Ruhe herrscht dadurch jedoch nicht - im Gegenteil. Die Unzufriedenheit der Eltern geht gar so weit, dass Matthäus abends wütende Anrufe erhält - in persönlichen Gesprächen, versucht er den Familien zu erklären, dass es um das Ganze geht. Ohne Erfolg! „Es ist mir nicht gelungen, alle Eltern so hinzubekommen, wie ich es mir gewünscht hätte. Dadurch gab es viel Unzufriedenheit und nicht mehr dieses Miteinander, das ich beim Fußball gewohnt bin, sondern auch Streit unter den Eltern. Dann hast du auch irgendwann keinen Bock mehr.“

Vor allem, weil er wegen seines Trainer-Jobs zugleich sein Leben umstellt. „Ich bin dann häufig am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr von Düsseldorf losgeflogen, dass ich noch das Spiel betreuen kann, welches wir dann vielleicht am Tegernsee hatten oder irgendwie in Bad Tölz. Also ein wahnsinniger Aufwand.“ Zugleich betont er, dass ihm der Job „jetzt schon fehlt“, weil ihm die Zeit mit der Mannschaft, vor allem auf dem Platz „Spaß gemacht hat“.

Matthäus’ Sohn spielt jetzt woanders

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Übrigens: Das Trainer-Aus des Vaters hat auch Folgen für seinen Sohn, der jetzt ebenfalls nicht mehr beim TSV Grünwald spielt. Er spielt jetzt in Ismaning.

Und Lothar kann sich jetzt wieder voll und ganz auf seine Vater - und Expertenrolle konzentrieren.