Jetzt ermittelt der DFB„Hure, Hure“ – Sexistische Rufe gegen Schiedsrichterin

Aus„Schieber, Schieber“ wird plötzlich „Hure, Hure“!
Schiedsrichterin Fabienne Michel unterläuft in einem Drittliga-Spiel ein Fehler. Anhänger von Rot-Weiss Essen sollen darauf mit sexistischen Beleidigungen reagiert haben. Nun ermittelt der DFB.
DFB äußert sich: „Unterstützung und der Schutz der Schiedsrichterinnen ist uns sehr wichtig“
Der Deutsche Fußball-Bund hat wegen des Verdachts der sexistischen Äußerungen gegenüber Schiedsrichterin Fabienne Michel beim Drittliga-Spiel zwischen dem SC Verl und Rot-Weiss Essen Ermittlungen eingeleitet. Die Unparteiische soll Medienberichten zufolge bei der 0:3-Niederlage von RWE am vergangenen Wochenende durch Essener Fans beleidigt worden sein. Laut Medienberichten folgten aus anfänglichen „Schieber, Schieber“-Sprechchören „Hure, Hure“-Rufe. Es war der Auftakt zu weiteren schweren Beleidigungen.
„Rot-Weiss Essen ist in diesem Zuge gemäß der Rechts- und Verfahrensordnung angeschrieben worden und nun zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert“, teilte Alexander Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH, mit. Man begrüße die aufgenommenen Ermittlungen ausdrücklich, hieß es. „Gerade die Unterstützung und der Schutz der Schiedsrichterinnen ist uns sehr wichtig und hat hohe Priorität.“
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Sexistische Rufe – Schiedsrichterin stand RWE-Profi zuvor im Weg
Fabienne Michel war unmittelbar vor dem 1:0-Führungstreffer der Verler ein Fehler unterlaufen. Die 30-Jährige stand RWE-Profi Klaus Gjasula im Weg, als dieser Verls Torschützen Berkan Taz am Abschluss hindern wollte. Gjasula beschwerte sich und sah daraufhin die Gelbe Karte – seine fünfte in dieser Saison, weshalb er im Heimspiel gegen Hansa Rostock am Sonntag (19.30 Uhr) gesperrt ist.
RWE-Anhänger sollen Michel im Laufe des Spiels mit sexistischen Gesängen beschimpft haben. Nach Informationen von sportschau.de war der Vorfall zunächst nur eine Randnotiz. Dem DFB sei der Fall sogar erst durch die weiterführenden Recherchen bekanntgeworden. Nun laufen die Untersuchungen. (jow/dpa)