Großer Ärger und Sorgen bei Pokalfinale

Duisburg-Anhänger im Stadion reanimiert - Streit um Fan-Reaktion

Fans des MSV Duisburg.
Nach einem medizinischen Notfall auf der Tribüne stellen die MSV-Fans ihre Unterstützung ein.
dpa

Da rückt der Sport in den Hintergrund!
Beim Niederrhein-Pokalfinale zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen kommt es im Stadion zu einem medizinischen Notfall. Eine Person muss reanimiert werden. Für Ärger sorgt anschließend das vermeintliche Fehlverhalten der RWE-Anhänger. Auf die deutlichen Worte von MSV-Trainer Dietmar Hirsch reagiert RWE mit einer Klarstellung.

MSV-Trainer Dietmar Hirsch schimpft über „respektloses Verhalten”

Das Finale im Niederrheinpokal zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen (1:2) wird von einem dramatischen Zwischenfall überschattet. In der ersten Hälfte kommt es auf der Tribüne zu einem Rettungseinsatz. Ein MSV-Fan muss reanimiert werden und wird anschließend ins Krankenhaus gebracht. Die Sorgen sind groß.

Angesichts der ernsten Lage stellen Duisburgs Anhänger ihren Support ein, halten sich auf den Tribünen merklich zurück. Die RWE-Fans singen dagegen weiter - zumindest aus Sicht von Trainer MSV-Trainer Dietmar Hirsch. „Es ist ein bisschen untergegangen, dass ein Fan um sein Leben gekämpft hat. Unsere Zuschauer haben sich zurückgehalten. Die Essener Fans haben weiter gesungen. Da haben sich die Essener Fans hier einfach respektlos verhalten und weiter gesungen. Das finde ich bodenlos”, schimpft Hirsch nach dem Endspiel in der ARD.

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Duisburgs Trainer Dietmar Hirsch war gar nicht gut auf die RWE-Fans zu sprechen.
Duisburgs Trainer Dietmar Hirsch war gar nicht gut auf die RWE-Fans zu sprechen.
dpa

RWE nimmt Lage durchaus „sehr ernst”

RWE teilt nach dem Finale derweil mit, dass man die Lage durchaus „sehr ernst genommen” habe. Und stellt klar: „Die Fans von Rot-Weiss Essen haben während der Reanimationsphase im Stadion den organisierten Support eingestellt.”

Weiter heißt es: „Nachdem in der Halzeitpause per Stadiondurchsage mitgeteilt wurde, dass sich der Fan auf dem Weg ins Krankenhaus befindet, nahmen beide Fanlager - abgesehen von der aktiven Szene des MSV - phasenweise ihren Support wieder auf. Das galt auch für unsere Fans, die mit großer Leidenschaft und in Unkenntnis der genauen Lage unser Team unterstützt haben.”

Aufgrund des Vorfalls findet die Siegerehrung auch nicht wie geplant auf dem Rasen, sondern im Kabinengang statt. Erst nach der Pokalübergabe kommen die Essener langsam zurück auf den Platz, um ihren Triumph zu feiern.

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„Wichtig ist aufm Platz. Klar. Noch wichtiger ist aber die Gesundheit”

Dabei fängt das emotionale Pokal-Derby zunächst richtig gut an. 27.000 Zuschauer sorgen in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg für prächtige Stimmung. Eine größere Kulisse hat es bei einem niederrheinischen Pokalfinale nie gegeben. Und auch auf dem Platz geht es zur Sache. Die Spieler liefern sich einen hitzigen Pokalfight, es wird gekämpft, geschimpft und geschubst.

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Steffen Meuer bringt Regionalliga-Meister MSV in der 18. Minute in Führung, doch Klaus Gjasula (45.+1) und Ramien Safi (52.) drehen das Spiel zugunsten des Rivalen, der den Landespokal zum dritten Mal nacheinander gewinnt. Die Belohnung: RWE nimmt in der kommenden Saison am DFB-Pokal teil.

Aufgrund des Zwischenfalls wird das alles zur Nebensache. „Wichtig ist aufm Platz. Klar. Noch wichtiger ist aber die Gesundheit”, teilt der MSV auf Facebook mit. „An dieser Stelle vielen Dank an den Rettungsdienst, gute Besserungswünsche und viel Kraft an die Person, die während #MSVRWE medizinisch notversorgt werden musste.” Wie es dem Fan geht, ist derzeit unklar. (pol/mit dpa)