„Es sind Familienmitglieder gestorben”Beim Absturz des Eishockeyklubs Düsseldorfer EG spielen auch drei Todesfälle eine Rolle

Die DEG steht vor dem Abstieg.
Trauer nach dem sportlichen Abstieg bei der DEG
Rolf Vennenbernd/dpa

Dieser Eishockeyklub erlebt gerade ganz schwere Zeiten.
Dramatisch steigt die Düsseldorfer EG aus der 1. Liga (DEL) ab. Zudem starben vor wenigen Wochen im Umfeld des Vereins drei Menschen, darunter Nationalspieler Tobias Eder. Spieler und Trainer sehen hier einen Zusammenhang mit dem sportlichen Niedergang.

DEG-Spieler: Eders Tod spielt Rolle bei sportlicher Misere

Vor wenigen Wochen ereigneten sich im Umfeld der Düsseldorfer EG tragische Verluste, die die Eishockeywelt erschütterten. Unter den Toten war auch der Nationalspieler Tobias Eder, dessen plötzlicher Tod das Team in tiefe Trauer stürzte. Diese schweren Schicksalsschläge scheinen den sportlichen Abstieg überschattet zu haben.

Spieler und Trainer der DEG sind überzeugt, dass der Verlust von Tobias Eder eine der Ursachen für die sportliche Krise des Teams in der Deutschen Eishockey Liga ist.

Spieler verlieren Schwester und Bruder

Zu Beginn des Jahres traf das Unglück die Mannschaft gleich dreifach: Neben dem langjährigen DEG-Profi Eder verloren auch Abwehrspieler Paul Postma seine Schwester und Verteidiger Alec McCrea seinen Bruder.

Ich habe noch nie in einem Team gespielt, das so viel Schmerz ertragen musste“, gestand Torhüter Henrik Haukeland nach dem 3:0-Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Wolfsburg. Da die Augsburger Panther in Iserlohn 3:2 gewannen, war der insgesamt dritte Abstieg des Traditionsteams aus Düsseldorf sportlich sicher.

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Trainer Steven Reinprecht teilte ähnliche Gedanken und sprach über die lähmende Wirkung der Verluste. Auf die Frage, was während der Länderspielpause im Februar geschehen sei, dass der achtmalige deutsche Meister danach kaum noch Erfolge verzeichnen konnte, sagte Reinprecht: „Nun, es sind Familienmitglieder gestorben.“

Eder, der bis 2023 für die DEG auflief, starb Ende Januar im Alter von nur 26 Jahren an Krebs. Zuletzt spielte er bei den Eisbären Berlin, doch sein Herz blieb in Düsseldorf, wo er noch bis kurz vor seinem Tod Spiele besuchte und den Kontakt zu seinen früheren Teamkollegen pflegte.

Nur ein sportliches Wunder kann die DEG retten

Trotz des emotionalen Sieges am Freitag bleibt die DEG am Ende der Hauptrunde auf dem letzten Platz und somit in Abstiegsgefahr. Nur ein Wunder könnte die Düsseldorfer retten. Der Verein bliebe nur dann erstklassig, wenn keiner der fünf aufstiegsberechtigten Zweitligisten Meister würde - ein Szenario, das derzeit unwahrscheinlich erscheint, da sich alle direkt für das Viertelfinale qualifiziert haben.

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„Es ist noch nicht offiziell, aber für mich fühlt es sich an wie der Abstieg“, sagte Manager Niki Mondt mit schwerem Herzen. „Das ist eine Katastrophe.“ (nie)