„Bundesliga wird veganer”
Fußballklubs setzen vermehrt auf Alternativen zur Bratwurst

Niemand muss im Stadion hungern!
Für viele Fans gehört das Bier und die klassische Bratwurst zu einem guten Stadionbesuch einfach dazu. Mittlerweile beinhaltet das kulinarische Angebot der Bundesligisten auch zahlreiche vegetarische und vegane Varianten. Tendenz steigend!
Falafel, Veggieburger oder vegane Wurst statt Bratwurst
Am Wochenende beginnt die neue Bundesliga-Saison. Für Fans heißt das: endlich wieder ins Stadion. Zum Stadionbesuch gehört für viele neben Bier und Fußball auch eine Bratwurst. Aufgepasst: Mittlerweile kommen auch Vegetarier und Veganer voll auf ihre Kosten. Denn für die Variante mit Fleisch gibt es in den deutschen Stadien zahlreiche Alternativen. Für Vegetarier und Veganer gibt es Falafel, Veggieburger oder vegane Wurst.
„Für die einen sind Bratwurst und Bier genau das Richtige, was dazugehört. Heutzutage müssen wir aber auch schauen, dass es zum Beispiel auch etwas Veganes im Stadion gibt”, betonte der Chef des EM-Organisationskomitees und Weltmeister-Kapitän von 2014, Philipp Lahm, zuletzt schon im Hinblick auf die Europameisterschaft.
Jeder Bundesligaklub hat vegane und vegetarische Alternativen
Das haben auch die Bundesligisten verstanden. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den 18 Erstliga-Klubs ergab, dass mittlerweile in JEDEM Stadion vegane und vegetarische Alternativen auf der Karte stehen.
Ähnliche Ergebnisse erzielte vor einigen Monaten auch ein Stadionranking der Tierschutzorganisation Peta bezogen auf die vegane Essensauswahl. „Erfreulicherweise bietet mittlerweile jedes Bundesligastadion mindestens ein vollwertiges veganes Gericht, wie zum Beispiel Falafel-Wraps oder vegane Bratwurst im Brötchen an. Es muss also kein vegan lebender Mensch hungrig bleiben im Stadion”, sagte Aktionskoordinator Steffen Lenhardt.
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Nachfrage nach veganen Alternativen steigt
Die Essensauswahl in Bezug auf fleischlose Alternativen ist im Moment jedoch je nach Stadion noch sehr unterschiedlich. Leipzig und Dortmund beispielsweise bieten eine große und vielfältige Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen an. In einigen anderen Stadien gäbe es jedoch noch Nachholbedarf.
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Dennoch, „die Bundesliga wird insgesamt veganer”, sagt Lenhardt. „Es gibt ein großes, stabiles Mittelfeld an Vereinen, die ein gutes veganes Angebot etabliert haben.” Grund dafür sei die steigende Anzahl an vegan lebenden Menschen in Deutschland. Auch das Bewusstsein für Tierschutz und der Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer Produkte und dem Klimawandel wachse, so Lenhardt. Zudem gebe es immer mehr flexitarisch lebende Menschen, die die Nachfrage nach veganen Produkten weiter ankurbeln.
Genau darauf haben die Bundesligisten reagiert und ihre Speisekarten erweitert. Trotz der großen Nachfragen nach Alternativen sollte aber auch klar sein, dass die Bratwurst so schnell nicht verschwinden wird. „Gleichzeitig stellen wir immer wieder fest, dass sich die Bratwurst als Stadion-Klassiker nach wie vor größter Beliebtheit erfreut”, verrät der zuständige Caterer des Bremer Weserstadions. (pol/dpa)