Ex-Schalke-Star über psychische Probleme
„Ich war vor jedem Spiel so nervös, dass ich Durchfall bekam”

Seine Worte berühren sicher nicht nur Fußball-Fans!
Von 2022 bis 2024 spielte Fußball-Profi Cédric Brunner (31) beim FC Schalke 04. Mit Arminia Bielefeld stieg er vorher aus der 2. Liga in die Bundesliga auf. Als Leistungsträger. Was viele nicht wissen - der Abwehrmann leidet an psychischen Problemen. An Problemen, über die er jetzt bewegend mit 11 Freunde spricht.
Ex-Schalke-Star Brunner verrät Methoden gegen die Angst
Brunner, der inzwischen seit Januar 2025 wieder in seiner Heimat FC Wollishofen (Schweiz) spielt, beschreibt eindrucksvoll: „Ich war vor jedem Spiel so nervös, dass ich Durchfall bekam. Damit war ich bei Weitem nicht der Einzige. Das kann man sich gar nicht vorstellen, was da vor einem Bundesligaspiel für eine Geräuschkulisse aus den Toilettenkabinen kommt.”
Schnell holt er sich professionelle Hilfe - noch bevor er in Deutschland zum Star der beiden Traditionsvereine wird. Dabei entwickelt er für sich einige Methoden, um mit seinen Angstzuständen besser umgehen zu können. „Ich schrieb auf: Ich will in der ersten Halbzeit drei gute Flanken schlagen. Meine ersten vier Pässe sollen ankommen“, erklärt er. Als er merkt, dass ihm die konkrete Zielsetzung hilft, schreibt er sich größere Vorhaben auf. „Ich will dieses Jahr 20 Startelfeinsätze haben.“ Diese strukturierte Herangehensweise hilft ihm, auch schwierige Phasen zu überstehen.
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Zugleich hat der Fußball für ihn immer noch ein großes Problem - das „Machogehabe”! Der Schweizer erklärt: „Der Fußball ist voller Machos, es geht viel um Männlichkeit und Stärke, im Kern ist das Geschäft total konservativ. In diesem Umfeld bleibt für Menschlichkeit oder vermeintliche Schwäche wenig Spielraum“.
Ex-Schalke-Star Brunner für Prävention
Zwar holt sich Brunner schnell Hilfe, doch rückblickend würde er auch einiges anders machen. „Ich bin immer nur zum Psychologen gegangen, wenn es mir schlecht ging. Dabei hätte ich präventiv an meiner inneren Verfassung arbeiten sollen.”
Übrigens: Brunner ist nicht der erste Profi, der offen über seine psychischen Probleme spricht. Vor ihm sprachen bereits Timo Baumgartl und Robin Gosens offen über die Thematik. (tli)