Urlauber aufgepasst!Zwingt die Politik uns, bald im Stau zu stehen? Abgefahrene Regel aus Bayern
Die Sommerferien in NRW neigen sich dem Ende entgegen. Für viele Urlauber heißt das: Heimfahrt. Dabei müssen die meisten wohl auch mit Staus rechnen. Aber aufgepasst: In Bayern gilt jetzt auf einigen Routen ein Abfahrtverbot auf der Autobahn bei Staus. So eine Regelung plant auch der Bund.
So kommt das Durchfahrtsverbot in NRW an
Wenn sich einer mit „stop and go“ auskennt, dann NRW: Stauland Nummer eins. Um nicht stundenlang auf der Stelle zu stehen, fahren viele ab und nutzen Schleichwege übers Land - Navi sei Dank. Aber genau das ist jetzt auf der A8 und A93 in Bayern verboten. Die Strecken sind gerade in den Ferien stark befahren. Das trifft auch viele NRW-Urlauber, die aus Österreich, Italien und Kroatien zurückreisen. Die abgefahrene Regel könnte sogar bundesweit kommen. Wer sich nicht an die Regel hält, kann an der Abfahrt gehindert werden und es droht ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro. Das Verbot gilt das ganze Wochenende. Die Polizei kontrolliert stichprobenartig. Das wird aber nicht einfach, weiß Rechtsanwalt Arndt Kempgens aus Gelsenkirchen: „Auf der einen Seite ist das verkehrsrechtlich wohl zulässig für einen überschaubaren Zeitraum, auf der anderen Seite ist der Ärger vorprogrammiert, denn die Polizei wird auch unheimlich Schwierigkeiten haben auseinanderzuhalten: Wer umfährt jetzt den Stau und wer möchte beispielsweise nur diesen Ort besichtigen?”
Reaktion von NRW-Verkehrsminister
Die Vorschrift gibt es, weil einige Kommunen in der Umgebung unter dem Verkehr leiden. Deshalb haben sich 15 Bürgermeister aus Bayern beschwert und einen Brief an den Bundesverkehrsminister geschrieben, der am Freitag (15.08.) bei einem Pressetermin in Beckum (Kreis Warendorf) war - zur Freigabe einer Umgehungsstraße. Patrick Schnieder (CDU) will sich aber nicht zu dem Thema äußern. Seine Pressesprecherin verweist an den parlamentarischen Staatssekretär. Auch der NRW-Verkehrsminister war bei dem Termin in Beckum dabei. Oliver Krischer (Grüne) meint: In NRW ist so ein Verbot im Moment kein Thema. Außerdem sagt er: „Es ist eine allgemeine Belastung für alle. Wir versuchen ja mit dem Ausbau der Infrastruktur das Problem zu lösen. Und das, glaube ich, ist das Wichtigste, was an der Stelle passieren kann.” Die Sperrungen gelten jeweils von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen - erstmal bis zum 15. September. Das heißt für viele Reiserückkehrer aus NRW: „Stop and Go“ auf der Autobahn. Aber das kennen sie ja von Zuhause.