Prozessauftakt zum Zugunglück in Hürth
Zwei Gleisarbeiter sterben – heute startet der Prozess gegen einen Sicherungsmitarbeiter
Vor zwei Jahren sterben zwei Gleisarbeiter bei einem Zugunglück in Hürth. Ein Mitarbeiter soll die Bahnstrecke nicht richtig gesichert haben. Seit heute (01.07.) steht der 54-jährige Angeklagte vor dem Amtsgericht Brühl.
Bei dem Unglück im Mai 2023 sterben zwei Gleisarbeiter
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Ramazan E. vor, dass er die Vorgaben nicht eingehalten habe und dass das Gleis zu Beginn der Arbeiten noch nicht gesperrt war. Zudem soll er laut Anklage die Sicherungsposten, die zum Schutz der Arbeiter am Gleis aufgestellt werden, nicht vorschriftsmäßig eingewiesen haben. Auch soll es kein Warngerät gegeben haben, das ein Signal bei einem einfahrenden Zug sendet.
Vor Gericht erklärt der Angeklagte, dass ein Bauüberwacher ihm mehrmals erklärt habe, dass das Gleis gesperrt sei. Der 54-Jährige habe auch selbst an der Stelle gearbeitet, als der Unfall geschah. Als der Zug gekommen sei, habe er noch geschrien und die anderen gewarnt. Wer das Gleis für die Bauarbeiten freigegeben hat, muss jetzt das Gericht klären. Das Urteil soll Ende Juli 2025 fallen. Der Angeklagte muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.