Kosten-Knall bei Bohne
Warum der Preis für Kaffee weiter hoch bleiben

Im Schnitt trinkt jeder in NRW vier Tassen Kaffee pro Tag. So viel wie in keinem anderen Bundesland. Insgesamt sind es 73 Millionen Tassen pro Tag. Und jeder Kaffeeliebhaber merkt es aktuell: Der Kilopreis ist richtig teuer geworden.
Kaffee wird zum Luxusgut
Der Kaffeemarkt läuft heiß. Schon Ende 2023 verklagte Tchibo den Discounter Aldi, weil dieser Kaffee zu Preisen anbot, die angeblich unter den Herstellungskosten lagen. Das Landgericht Düsseldorf wies die Klage ab. Doch die Probleme bleiben: „Der Kaffeemarkt ist ziemlich umkämpft. Man merkt das schon selbst bei uns, dass wir die Preissteigerungen, die wir jetzt tatsächlich im Rohbereich hatten, die konnten wir kaum weitergeben“, sagt Kaffeeröster Tamas Fejer aus Düsseldorf.
Wetterextreme treiben die Preise
Die Hauptursache für den Preisschock sind Wetterextreme in Brasilien und Vietnam, den wichtigsten Anbauländern. Dadurch leidet die Ernte – der Ertrag fällt geringer aus. Transportkosten, Röstverluste und Steuern treiben die Kosten weiter. Fejer rechnet vor: „So kommt man dann schon auf einen Herstellungspreis von 24 bis 25 Euro pro Kilo. Der Rest ist dann halt der Verdienst, den wir haben.“
Lebensmittelhandel sieht Zukunft schwarz statt golden
Eine verlässliche Kaffee-Prognose sei schwierig. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels warnt aber: „Die Auswirkungen des Klimawandels nehmen bei zentralen Rohstoffen immer weiter zu.“ Heißt: Billigpreise beim Kaffee sind wohl Geschichte.