Weißt du schon wo du dein Kreuzchen setzt?

Wahl-O-Mat geht zweieinhalb Wochen vor Bundestagswahlen online

Seit heute ist er am Start: Der Wahl-O-Mat. Deutschlands bekannteste Online-Wahlhilfe. Kostenlos können Nutzer 38 Thesen zu unterschiedlichen Themen bewerten: Beispielsweise Migration, Agrardiesel oder Bürgergeld. Es gibt drei Antwortmöglichkeiten: Zustimmen, ablehnen oder neutral.

So entsteht der Wahl-O-Mat

Donnerstagvormittag (06.02.) in Berlin: Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt den Wahlassistenten vor. Der ist zusammen mit Wissenschaftlern, Journalisten und jungen Wählern entstanden. Die Thesen haben sie dann den Parteien geschickt. An alle, die bei der Bundestagswahl antreten. Und die haben ihre Antworten dann wieder zurückgesendet. So kann das Online-Tool die Ergebnisse, mit denen der Nutzer vergleichen. Zusätzlich können User Themen stärker gewichten, die einem besonders wichtig sind.

Kritik an Wahl-O-Mat

Nicht so richtig überzeugt davon ist Politikwissenschaftler Norbert Kersting. Deshalb hat er zusammen mit ein paar Studenten ein eigenes Programm erstellt: Den Wahlkompass. Der Professor an der Uni Münster meint: „Der Wahl O Mat hat dadurch, dass er nur drei Positionen hat, ja, nein oder neutral, häufig das Problem, dass er von den Parteien häufig ausgetrickst wird. Und da die Parteien sich als neutral darstellen, obwohl sie es gar nicht sind.”

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Alternative aus Münster

Deshalb gibt es beim Wahlkompass sechs Antwortmöglichkeiten. Auch dieser Online-Fragebogen ist kostenlos. Vom Prinzip her funktioniert das Ganze wie der Wahl-O-Mat. Allerdings machen nur elf Parteien mit. Das sind die, die schon im Bundestag vertreten sind. Oder bei der Europawahl eine bestimmte Anzahl an Stimmen bekommen haben.

Keine Wahlempfehlung – nur ein Überblick

Wen das auch nicht überzeugt: Es gibt noch den Real-O-Mat. Der schaut nicht auf Wahlversprechen. Sondern darauf, wie die Parteien zu den Themen im Bundestag tatsächlich abgestimmt haben. Wichtig: Bei allen Wahlassistenten werden Inhalte stark runter gebrochen. Denn die Programme der Parteien sind häufig sehr lang und nicht so verständlich. Am Sonntag (23.02) entscheidet aber jeder Wähler für sich, wo er sein Kreuz setzt.