23-Jährige hilft in schweren ZeitenSterbebegleiterin gibt Familien Halt - „Es ist natürlich nicht immer einfach“
Tabea Askerlund arbeitet ehrenamtlich beim Malteser Hospizdienst am Niederrhein. Sie begleitet Kinder, bei denen in der Familie jemand lebensbedrohlich erkrankt ist. „Es ist natürlich nicht immer einfach, aber ich finde, das ist für mich selbst und auch für die Betroffenen einfach etwas Großes“, schwärmt die 23-Jährige über ihr Ehrenamt als Sterbebegleiterin.
Raum geben in schweren Zeiten
Die 23-Jährige begleitet Familien in einer schweren Zeit. Sie verbringt Zeit mit den Kindern. Sie entlastet die Eltern und bietet auch eine Möglichkeit, etwas Schönes zu erleben. Dabei geben ehrenamtliche Sterbebegleiter aber auch immer die Chance sich über die eigenen Gefühle zu unterhalten. Tabea Askerlund hilft Kindern dabei, die Gedanken und Gefühle zu sortieren. Dafür bleibt in schweren Zeiten oft nicht genügend Raum.

Mit Mutsocken durchs Leben
Tabea begleitet auch Louisa und Lenn van de Langenberg. Die Geschwister teilen ein Schicksal: Ihr Vater hat Krebs. 2021 entdeckten die Ärzte einen Tumor auf seiner Bauchspeicheldrüse. Er machte mehrere Chemotherapien. Der Krebs wurde bekämpft. Bis er im April 2025 eine zweite Krebsdiagnose bekam: Leukämie. „Wenn man eine Chemotherapie bekommt, kann man als Nebenwirkung an Krebs erkranken. Das nennt sich dann chemische Leukämie. Irgendwann bricht sie aus und dann hat man eine akute Leukämie“, erklärt Ehefrau Jessica van de Langenberg.
Im Video: Therapie-Ponys im Hospiz
„Am liebsten wäre ich gegangen“
Für die 44-jährige Mutter von drei Kindern war die Diagnose ihres Mannes ein Schock: „Am liebsten wäre ich gegangen, ganz ehrlich“, sagt Jessica van de Langenberg. Sie suchte sich Hilfe beim ambulanten Hospizdienst. Ehrenamtliche Sterbebegleiter unterstützen die Familie in diesen schweren Zeiten. Eine ehrenamtliche Sterbebegleitung kann bei Hospizdiensten beantragt werden. Vorausgesetzt bei einem Familienmitglied wurde eine lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert. Der Malteser Hilfsdienst finanziert sich durch Spenden und Fördermittel der Krankenkassen. Familien zahlen also kein Geld für die Begleitung.

Urlaub im nächsten Jahr
Auch wenn Tabea eine Sterbebegleiterin ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Tod unmittelbar bevorstehen muss. Manchmal gibt es auch glückliche Wendungen: Es geht wieder bergauf für den dreifachen Familienvater. Dank eines passenden Stammzellspenders konnte die Leukämie behandelt werden. Die van de Langenbergs hoffen, die Sterbebegleitung bald nicht mehr zu brauchen. Die zwölfjährige Louisa hat nun einen besonderen Wunsch: „Wir möchten im nächsten Jahr in den Urlaub fliegen. Ich hoffe, dass alles gut läuft. Und, dass Papa wieder so gesund wird, wie wir und, dass es nicht nochmal vorkommt. Wir hatten das jetzt schon zweimal, ein drittes Mal brauchen wir nicht“, sagt die Zwölfjährige.
Neuer Blick auf das Leben
Tabea Askerlunds Blick auf das Leben und den Tod hat sich durch ihr Ehrenamt verändert: „Dadurch weiß man sein eigenes, aber auch das Leben seiner eigenen Geliebten noch viel mehr zu schätzen. Man ist dankbar, dass die Menschen um einen herum noch da sind. Dass man gesund ist oder, dass man eben auch nicht ganz so krank ist wie andere Menschen es leider sind“, so die 23-Jährige.






























































