800 Millionen Euro für neue Anlage bei Thyssenkrupp Steel
Stahlriese investiert in die Zukunft
Eigentlich gilt ThyssenKrupp als schwer angeschlagen: Stellenabbau, Konzernumbau, Milliardenverluste. Und trotzdem: In Duisburg hat der Stahlriese jetzt 800 Millionen Euro in eine neue Anlage investiert. Heute wurde der Start groß gefeiert. Unter anderem mit dabei die NRW-Wirtschaftsministerin.
In Duisburg brennt die Hütte
Mit 1.200 Grad kommen die Brammen, also die Rohstahlklötze aus dem Ofen. Schwerstarbeit für die Malocher an den Maschinen. Die neue Anlage ist 120.000 Quadratmeter groß. Vergleichbar mit 17 Fußballfeldern. Hier soll die Zukunft des Stahlstandortes Duisburg gesichert werden. Wirtschaftsministerin Mona Neubauer nimmt die Hightech Anlage symbolisch mit einem Druck auf den roten Knopf in Betrieb.
Die neue Anlage soll qualitativ besseren Stahl produzieren können, so will ThyssenKrupp zurück an die Spitze der Stahlindustrie. Während drinnen die neue Investition von 800 Millionen Euro gefeiert wird, steht die Mahnwache draußen vor dem Werkstor. 11.000 Stellen sollen bis Ende 2030 hier wegfallen. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link sieht aber die neue Anlage erst einmal als gutes Zeichen dafür, das hier in Duisburg auch weiterhin auf Stahl gebaut werden kann. Bleibt aber, verhalten skeptisch.
„800 Millionen € Investition in Duisburg, in ThyssenKrupp Steel . Das ist eine starke Ansage und ich hoffe, dass dieser starken Ansage noch weitere Taten, nicht nur Worte, sondern weitere Taten folgen.”
Das hoffen auch die Mitarbeiter des Stahlriesen. Das Unternehmen stand zuletzt immer wieder wegen Managementproblemen, fehlender Wettbewerbsfähigkeit und einem schwächelnde Stahlbereich in der Kritik. Die Angst um die Arbeitsplätze bei der Belegschaft ist groß, mit der Investition von 800 Millionen Euro will das Unternehmen ein klares Zeichen für den Standort Duisburg setzen.
Die neue Anlage soll unter anderem hochwertigen Stahl für die Autobranche produzieren. Doch der geht es im Moment auch nicht gerade gut. Trotzdem, die Stahlbosse glauben daran, dass der Ofen hier in Duisburg noch lange nicht ausgeht.