Hauptangeklagter will es nicht gewesen sein und sieht rassistische Vorverurteilung
Prozess um Philipos’ Tod geht weiter – Zeugenaussagen der Angeklagten
Im Juni vergangenen Jahres sollen drei junge Männer den 20-jährigen Philipos im Kurpark von Bad Oeynhausen zu Tode geprügelt haben. Seit Dezember läuft der Prozess. Am Freitag (07.02.) findet ein weiterer Verhandlungstag statt, bei dem es zu einem Eklat kommt.
Aussage macht Staatsanwalt fassungslos
Er sei es nicht gewesen. Er sei nicht für den Tod von Philipos verantwortlich und er habe als Syrer einfach ins Bild gepasst. Diese Vorwürfe ließ der Hauptangeklagte Mwafak Al S. am Freitag vor dem Landgericht Bielefeld von seinem Anwalt verlesen. Diese Aussagen haben den Staatsanwalt empört, der die Vorwürfe als haltlos zurückwies und eine Richtigstellung von den Verteidigern forderte.
Die lieferte Burkhard Benecken dann auch – zumindest teilweise. Es wären nur Teile der Medien kritisiert worden, die über den Syrer öffentlich schon als „Killer“ berichtet hätten. Die Kritik hätte sich aber nicht gegen den Staatsanwalt richten sollen. „Es betrifft ihn nicht“, so Benecken gegenüber RTL WEST.
Philipos‘ Mutter hört alles
Der Hauptangeklagte gab am Freitag (07.02.) aber zu, einen Streit mit Philipos gehabt zu haben. Dabei soll es um Kokain gegangen sein, das der 20-Jährige im Kurpark Bad Oeynhausen nehmen und davon nichts abgeben wollte. So der Vorwurf von Mwafak Al S. All das hörte die Mutter und verließ zwischendurch den Saal. Nach dem Prozesstag sagte sie, dass sie nicht zufrieden sei. Trotzdem hätte der Tag aus Sicht von Joanna Steinmann auch etwas Positives: „Ich habe endlich die Stellungnahme gehört.“
Weiter geht es in dem Prozess in knapp einer Woche. Bei einer Verurteilung drohen Mwafak Al S. bis zu 15 Jahre Haft. Mit dem Urteil wird im Mai gerechnet.