Freund kam wohl mit Trennung nicht klarPartnerin mit Küchenmesser erstochen? 33-Jähriger zu Haftstrafe verurteilt

von Antonia Schütter und Valerio Magno

Das Landgericht Dortmund hat am Mittwoch (01.10.) einen 33-Jährigen zu zehn Jahren Haft verurteilt - wegen Totschlags. Er soll Anfang des Jahres seine Freundin mit einem Küchenmesser getötet haben. Der Angeklagte habe aus Eifersucht gehandelt, weil seine Freundin sich von ihm trennen und mit einem anderen Mann zusammen sein wollte.

„Mein Mädchen ist tot“

Inge war bei jedem Prozesstag am Landgericht in Dortmund dabei. Sie wollte verstehen, warum ihre Nichte sterben musste: „Ich bin lebenslänglich bestraft. Mein Mädchen ist tot. Es kommt keiner mehr, der zu mir sagt ‚Ich komme frühstücken. Ich gehe mit dir einkaufen. Ich helfe dir da.‘ Sie ist einfach nicht mehr da. Unsere Familie ist irgendwo kaputt”, so die Tante der Toten.

Angeklagter lebte neben Leiche weiter

Marvin S. soll Anfang des Jahres seine Freundin in ihrer Wohnung getötet haben, weil sie sich wegen eines anderen Mannes trennen wollte. Das konnte der 33-Jährige wohl nicht verkraften. Es kam zum Streit. In der Küche stach Marvin S. laut Anklage schließlich auf die 32-Jährige ein. Dann soll der Optiker mehrere Tage weiter in der Wohnung mit der Leiche gelebt haben - holte Pakete ab, bestellte sich sogar eine Pizza. Über Sarahs Handy schrieb er Nachrichten an ihre Familie - auch an Tante Inge.

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Haft wegen Totschlags

Die 77-jährige Tante wurde aber misstrauisch und fuhr mit der Polizei zur Wohnung. Dort fanden sie die 32-Jährige in einer Blutlache. Marvin S. floh, wurde dann rund 300 Kilometer vom Tatort entfernt gefasst. Seit Juli steht er wegen Mordes vor Gericht. Seine Verteidigerin plädiert für eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. Das Gericht entscheidet anders: Zehn Jahre Haft wegen Totschlags. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Anwältin von Marvin S. kann dagegen noch in Berufung gehen.