Auch Serviettenhersteller aus Euskirchen betroffen

Neues Programm gegen Cyberangriffe – immer mehr Unternehmen werden Opfer

von Vanessa Brodka

Eine Servietten-Firma aus Euskirchen hat Insolvenz angemeldet, nachdem sie Opfer eines Hackerangriffs geworden ist - mit einem Schaden in Millionenhöhe. Es passiert immer wieder, dass Unternehmen zur Zielscheibe von Cyber-Kriminellen werden. Deshalb wollen unter anderem das Landeskriminalamt NRW und das NRW-Innenministerium jetzt verstärkt dagegen vorgehen.

Produktion steht mehrere Tage still

Mehr als 100 Jahre Firmengeschichte in kurzer Zeit fast zerstört. Ein Serviettenhersteller aus Euskirchen wurde Opfer eines Hackerangriffs. Unbekannte sollen im Mai die Computer lahmgelegt haben. Die Produktion stand mehrere Tage still. Neue Aufträge blieben auf der Strecke - für das Unternehmen ein Millionenschaden. Der Konzern hat mittlerweile Insolvenz angemeldet. Schuld soll auch die Cyberattacke sein. Betroffen sind 240 Mitarbeiter.

Cyberangriffe haben zugenommen

Angriffe wie diese sind kein Einzelfall. Meist wollen die Erpresser Geld. Helfen will jetzt das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen. Mit Wirtschaftsvertretern wird die sogenannte „Cyberallianz.Wirtschaft.NRW” ins Leben gerufen. Das Ganze unterstützt auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). Denn: Cyberattacken haben zugenommen und die Kriminellen werden immer professioneller. Betroffen sind nicht nur Branchenriesen, sondern auch kleine Betriebe. Das Programm soll ihnen helfen sich besser auf Hackerangriffe vorzubereiten mit Experten der Polizei und praxisnahen Fallbeispielen.

Wichtig ist vor allem auch ein sicheres Passwort. Eine sogenannte Betriebsunterbrechungsversicherung kann nach Cyberattacken unterstützen - ist aber auch teuer. Der Serviettenhersteller aus Euskirchen hatte offenbar keine. Er hat jetzt Anzeige gegen Unbekannt erstattet.