Was der neue Plan für Patienten und Pflegekräfte bedeutetNeuer Krankenhausplan für NRW – mehr Arbeit, weniger Personal
Mit dem Inkrafttreten des neuen Krankenhausplans in NRW am 1. April 2025 stehen viele Krankenhäuser vor tiefgreifenden Veränderungen. Einige Einrichtungen müssen schließen, kleinere Krankenhäuser bieten künftig weniger Leistungen an und die verbleibenden Kliniken müssen sich auf eine größere Patientenanzahl einstellen. Besonders in der Uniklinik Düsseldorf wird dies zu mehr Arbeit und längeren Wartezeiten führen. Dies sorgt für Besorgnis – nicht nur bei den Patienten, sondern auch bei den Beschäftigten im Gesundheitswesen.
Mehr Patienten, mehr Wartezeiten – weniger Personal
Der Krankenhausplan in NRW sieht vor, dass die Krankenhauslandschaft neu strukturiert wird, um „eine spezialisiertere und patientengerechtere Versorgung” zu gewährleisten. Kliniken werden künftig nicht mehr nach der Anzahl der Betten, sondern nach Fallzahlen und speziellen Fachgebieten ausgerichtet. Das hat Auswirkungen auf das Personal: Vor allem in der Uniklinik Düsseldorf werden mehr Patienten auf weniger Hände treffen.
Die Gewerkschaft ver.di warnt bereits vor den Folgen für die Beschäftigten. Bei einem Pressegespräch in Düsseldorf machte Paula Adam, Kinderpflegerin in der Uniklinik Essen, auf die Probleme aufmerksam. Besonders betroffen sind die Auszubildenden, die aufgrund der neuen Planung künftig zu anderen Krankenhäusern pendeln müssen, um verschiedene Bereiche der Ausbildung zu durchlaufen. Dies erschwere nicht nur die Ausbildung, sondern führe auch dazu, dass der Pflegeberuf immer weniger attraktiv werde – besonders vor dem Hintergrund des ohnehin schon bestehenden Fachkräftemangels.
Kritik an der Umsetzung – Fokus liegt nicht auf den Beschäftigten
Die Kritik von ver.di richtet sich vor allem an die fehlende Berücksichtigung der Beschäftigten bei der Planung. „Unsere Kritik richtet sich ausdrücklich darauf, dass der Blick überhaupt nicht auf die Beschäftigten gerichtet wurde. Sie sind die eigentlichen Leistungserbringer im Krankenhaus. Ohne sie geht nichts“, so Susanne Hille von ver.di NRW. Nicht nur Pflegekräfte sind betroffen, sondern auch Servicekräfte wie Reinigungspersonal, Technik- und Transportkräfte. Diese Leistungen werden von den neuen Plänen ebenfalls stark beeinflusst.
Laumann verteidigt den Krankenhausplan
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verteidigt den Krankenhausplan als notwendigen Schritt für eine bessere und spezialisiertere Versorgung der Patienten. Seit acht Jahren arbeitet er an den Änderungen, die darauf abzielen, die Kliniken nach Fallzahlen und spezifischen Fachgebieten zu strukturieren.
Die Reform wird vom Land mit 2,5 Milliarden Euro unterstützt. Ab dem 2. April werden die Förderbescheide verteilt. NRW ist das erste Bundesland, das diese neue Krankenhausplanung umsetzt, und die Reform gilt als Modell für andere Bundesländer.
































