13 Meter tiefer FallMann wohl aus viertem Stock geworfen: Prozessauftakt in Bochum
Eine Frau fühlt sich wohl von ihrer Nachbarin über ihr gestört – zu laut, zu rücksichtslos. Also ruft sie offenbar Bekannte zur Hilfe. Aber was als Nachbarschaftsstreit beginnt, eskaliert völlig: Am Ende wird ein Mann aus dem Fenster geworfen. Er fällt 13 Meter tief. Am Montag (31.03) war Prozessauftakt in Bochum.
Bis zu 15 Jahre Haft möglich
Drei Männer, Samer E., Assaf A. und Tammo M., stehen unter Verdacht, einen Mann aus dem vierten Stock eines Mehrfamilienhauses geworfen zu haben. Die Anklage wirft ihnen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. „Im Falle einer entsprechenden Verurteilung droht den Angeklagten jeweils eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren,” so Katja Nagel vom Bochumer Landgericht.
Streit eskaliert
Auslöser des Vorfalls war laut Anklage eine eigentlich banale Situation. Es ging um Lärm. Eine Nachbarin soll deswegen die drei Angeklagten alarmiert haben. Die zwei Deutschen und der Libanese hätten sich daraufhin mit Küchenmessern bewaffnet. Daraufhin seien sie angeblich in die Wohnung des späteren Opfers im vierten Stock gegangen. Dort soll laut Anklage auch das Opfer zu einem Messer gegriffen haben. Alle Beteiligten hätten sich aber darauf geeinigt, die Waffen wegzulegen.
Trotzdem folgt eine brutale Auseinandersetzung. Die drei Männer sollen das Opfer erst geschlagen und dann aus dem Fenster geworfen haben, so die Staatsanwaltschaft. Der Mann überlebte den Sturz nur, weil er auf Müllsäcken landete. Er brach sich allerdings einen Lendenwirbel und musste operiert werden.
Verteidigung zurückhaltend
Die Motive der Tat sind bislang unklar. Auch die Verteidigung äußerte sich am ersten Prozesstag zurückhaltend. Rechtsanwalt Christoph Pindur sagte: „Wir müssen gucken, dass wir schauen, was die Beweisaufnahme ergeben wird. Und ich bin da echt neugierig, was dabei rauskommen wird.” Das Gericht soll den Fall rund um den Sturz aus dem vierten Stock jetzt aufklären. Das Urteil soll im Juni fallen.