Gewalt mit dramatischen FolgenIn den Kopf geschossen – Prozess in Mönchengladbach gestartet

von Stefan Efferth

Ein Kopfschuss vor dem Bahnhof in Erkelenz beschäftigt seit Montag (25.08.) das Landgericht Mönchengladbach. Auf der Anklagebank sitzen ein 44-jähriger Schütze und eine 39-jährige Frau, die ihn angestiftet haben soll.

Hintergrund der Beziehung

Sie lernten sich in einer Entzugsklinik kennen, am Montag (25.08.) stehen sie zusammen vor Gericht: Laut Anklage hat der 44-jährige Thomas W. dem Lebenspartner seiner 39-jährigen Bekannten Sabine H. mit einer Pistole in den Kopf geschossen. Sie soll ihn dazu angestiftet haben, weil ihr Partner sie immer wieder verprügelt haben soll. Gerichtssprecher Sven Barbian erklärt: „Von den beiden Angeklagten weiß man, dass sie freundschaftlich verbunden waren. Zuletzt soll die Angeklagte auch im Elternhaus des Angeklagten gewohnt haben, da sie mit den Gewaltausbrüchen des Geschädigten nicht mehr zurechtgekommen sein soll.“

Tat in Erkelenz

An einem Dienstagvormittag im Februar fiel in Erkelenz der Schuss: Vor dem Bahnhof soll der 44-jährige Angeklagte seinem Opfer in den Kopf geschossen haben. Die 39-jährige Mitangeklagte war wohl dabei und soll stark betrunken gewesen sein. Während der 43-Jährige schwer verletzt auf der Straße lag, versuchte Sabine H. nach Angaben der Ermittler, die Blutung zu stillen. Der Schütze selbst soll den Rettungswagen gerufen haben. Das Opfer überlebte den Kopfschuss knapp, er soll seitdem ein Pflegefall sein. Für den Schützen steht der Vorwurf des versuchten Mordes im Raum – er muss mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.

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Anklage gegen die Frau

Bei der Frau geht das Gericht derzeit davon aus, dass sie ihren Bekannten zu einer schweren Körperverletzung anstiften wollte, nicht zu einem Mord. In diesem Fall liegt der mögliche Strafrahmen zwischen einem und zehn Jahren Freiheitsstrafe. Das Gericht muss nun abwägen, inwiefern das Verhalten der beiden Angeklagten nach der Tat strafmildernd sein kann. Die Urteile sollen Mitte Oktober fallen.