„Ich habe wirklich laut geschrien!“Horrorpunk-Band „The Other“ erobert die Deutschen Albumcharts
Horrorpunk ist nicht unbedingt Musik für das Radio oder den Mainstream. Doch genau damit hat es die Kölner Band „The Other“ jetzt geschafft, die Deutschen Albumcharts aufzumischen. Mit ihrem neuen Album „Alienated“ (zu dts.: „Entfremdet“) stand die Band plötzlich auf Platz sechs.
Seit mehr als 20 Jahren auf der Bühne
Ein Erfolg, der auch den Frontmann Rod Usher, bürgerlich Thorsten Wilms, überrascht hat: „Ich habe wirklich laut geschrien, als ich uns in den Top Ten gesehen habe“, erzählt uns Wilms, der im echten Leben als Werbetexter arbeitet. „Danach hatte ich Tränen in den Augen und dann brummte das Handy wie verrückt.“ Seit mehr als 20 Jahren verwandelt sich Wilms in „Rod Usher“ – mit gruseligem Make-up und jeder Menge Bühnenenergie. Knapp eine Stunde dauert es, bis aus dem Kölner Musiker der überirdisch wirkende Horrorpunk-Rocker wird. „In dieser Rolle kann man Dinge tun, die man sonst nie machen würde. Man wird plötzlich zu einem monströsen Rockstar – und das macht einfach Spaß.“
Horror trifft auf Gesellschaftskritik
Musikalisch bewegt sich „The Other“ zwischen Punkrock und Horrorfilm-Ästhetik. Inhaltlich steckt hinter dem Grusel aber oft mehr: „Wir verpacken gesellschaftliche, politische und auch persönliche Themen in Horrorgeschichten“, sagt Wilms. „Wir stehen als Monster auf der Bühne, über die wir singen – das macht das Ganze zu Horrorpunk.“ Der Weg zum neuen Album war alles andere als einfach: „Die ganze Bandbesetzung hat sich verändert. Wir haben lange an den Songs gewerkelt haben, viel ausprobiert und am Ende waren wir uns ziemlich sicher, dass wir ein gutes Album gemacht haben“. Der Einsatz hat sich ausgezahlt – „Alienated“ ist das bislang erfolgreichste Album der Bandgeschichte. Besonders um Halloween herum wird es für die Band jedes Jahr hektisch, denn da ist die Nachfrage nach ihren Shows besonders groß. Das Release-Datum am 31. Oktober war also kein Zufall.
Ein vertrautes Team – und viel Kreativität
Ein treuer Wegbegleiter der Band ist Fotograf Sascha Goldbach. Seit mehr als zehn Jahren begleitet er „The Other“ mit der Kamera. Für die aktuelle Fotosession ging es ins düstere Ambiente eines Escape Rooms in Wuppertal. „Da kann man kreativ aus dem Vollen schöpfen“, sagt Goldbach. Wer sich selbst in die schaurig-schöne Welt des Horrorpunk stürzen möchte, hat bald Gelegenheit dazu: Am 23. Januar spielt The Other ihren nächsten Gig in Essen.

































