Mietern droht Zwangsräumung
Haus ohne Dach und Strom, verschimmelte Zimmer
Chaos auf dem Dach, Verzweiflung darunter: In einem Kölner Mietshaus kämpfen die Bewohner um ihre Wohnungen. Die Sanierung stockt – das Dach fehlt, Wasser läuft rein, Schimmel breitet sich aus. Nach Stromschlägen ist der Strom abgestellt. Der Eigentümer ist vermutlich pleite. Jetzt droht 14 Mietern die Räumung.
Wohnungen sind in katastrophalem Zustand
Die Räume in der Wohnung von Adel Hamid sind in einem katastrophalen Zustand. Das Wasser läuft die Wände herunter, Tapeten gibt es nicht mehr. Die Nerven liegen blank. Auch bei anderen Mietern sehen die Wohnungen ähnlich aus. Viele haben wegen des Schimmels in den Zimmern Angst um ihre Kinder.
Das Dach fehlt seit 1 Woche
Die Mieter erzählen, dass es hier schon seit zwei Jahren so aussieht. Als der Vermieter vor rund zwei Jahren das Dach ausbauen will, soll es noch schlimmer geworden sein. Die Bauarbeiten gingen los, kurze Zeit später war Schluss. Möglicherweise fehlte Geld. Laut der Bewohner hier ist das Dach seit einer Woche offen. Das Wasser fließt in die Wohnungen. Auch die Stromleitungen werden feucht. Mehrere Mieter berichten, dass sie Stromschläge bekommen hätten, als sie die Lichtschalter gedrückt haben. Vor zwei Tagen wird der Strom dann abgestellt.
Jetzt droht die Räumung
Und es wird noch schlimmer. Während unserer Dreharbeiten gibt es Post von der Stadt Köln. Inhalt: Ein Räumungsbescheid. Darin heißt es unter anderem: „Die Mindestanforderungen an Wohnraum [...] ist wegen einer nicht ordnungsgemäßen Stromversorgung nicht erfüllt.” Kurz gesagt: Die Mieter müssen ihre Wohnung verlassen. Und das innerhalb eines Tages. Für die 14 Familien ein Schlag ins Gesicht. Manche wohnen jahrelang in dem Haus in Köln, haben hier ihren Lebensmittelpunkt gefunden.
Mieter sollen in Notunterkünfte
Der Eigentümer ist laut Mieter nicht zu erreichen. Zuständig wären jetzt ein Insolvenzverwalter und eine Hausverwaltung mit Sitz in Hannover. Auf die Anfrage von RTL WEST gibt es bisher keine Antwort. Von der Stadt Köln wurde eine Notunterkunft angeboten. Die sei aber zu weit entfernt sagen die Mieter. Doch die ersten verlassen bereits ihre Wohnungen. Andere, wie Dagmar Szymczak, wollen nicht gehen. Die 62-Jährige hat sich einen Stromgenerator auf den Balkon gestellt. Der versorgt auch andere Nachbarn mit Strom. Wann und wie die Wohnungen zwangsgeräumt werden, steht noch nicht fest. Aber spätestens dann muss auch Dagmar Szymczak ihr zu Hause verlassen.