Hallelu-IAAH!Gottesdienst mit Eseln – in Bad Honnef wurden die Langohren gesegnet

Am Wochenende pilgern in Bad Honnef im Rhein-Sieg-Kreis nicht nur Menschen, sondern auch Esel. Beim bundesweiten Treffen der Esel- und Mulifreunde gibt es einen echten Gottesdienst – und die Tiere bekommen sogar ihren eigenen Segen.

Ein Segen für Mensch und Tier

Die elfjährige Charlotte Heinz weiß genau, was ihren tierischen Freunden am besten steht. Noch ein Blümchen für Esel Pünktchen – und dann ab zur heiligen Messe. Denn der Esel ist nicht nur beim dreitägigen Vereinstreffen, sondern auch in der Bibel ein großer Star. Sogar bei der Geburt Jesu soll er zu den Augenzeugen gehört haben. Längst überfällig also, dass die gottestreuen Vierbeiner auch den Segen Gottes bekommen. Beim jährlichen Treffen der Esel- und Mulifreunde ist das Tradition.

Slalom, Kutsche und Esel-Limbo

Den Eselhaltern sind ihre Langohren mit oder ohne Segen heilig. Trotzdem: Der Gottesdienst ist auch für sie ein unvergessliches Ereignis. „Wir haben schon viele Gottesdienste besucht, aber das war bis jetzt der schönste“, so einer der Besucher. Auch für Diakon Alexander Frey ist die tierische Messe ein besonderes Erlebnis: „Das war tatsächlich der erste Esel, den ich gesegnet habe.“ Beim Eseltreffen in Bad Honnef gibt es verschiedene Wettbewerbe und Schaueinlagen. Die reichen von Slalom laufen über Kutsche fahren bis hin zum Esel-Limbo. Mit Gottes Segen dürfte dabei ja aber nichts mehr schiefgehen.

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„Ein Partner fürs Leben“

Charlotte hat seit vier Jahren eine sogenannte Pflegebeteiligung für Pünktchen. Das heißt: Sie hilft einmal die Woche beim Füttern, Trainieren und Stall ausmisten. Die Elfjährige wollte immer Pferde reiten, hat aber eine Pferdeallergie. Traurig ist die Schülerin darüber längst nicht mehr. „Esel sind ein bisschen schlauer als Pferde. Manchmal schrecken die Pferde wegen etwas Doofem hoch und die Esel sind da eigentlich ganz gechillt. Das finde ich cool“, erklärt Charlotte. Die Esel hätten eine sehr beruhigende Wirkung auf Menschen: „Manchmal sage ich auch, dass ich zum Esel-Yoga gehe“, erzählt sie lachend. Pünktchen ist für Charlotte wie ein guter Freund, „ein Partner fürs Leben“.

Von wegen dummer Esel!

Pünktchen gehört Kerstin Nußbaum. Die Pressesprecherin des Esel- und Mulivereis hat noch einen weiteren Esel namens Luna und kämpft schon seit Jahren gegen das Klischee des dummen Esels: „Wir möchten wirklich zeigen, dass das hochsensible Tiere sind, die sehr viel Potenzial haben.“ Das kommt auch bei den Besuchern an. „Es sind coole, individuelle Tiere mit einem guten Charakter“, findet ein Familienvater. Also: Von wegen dummer Esel! Dieses Tier kann viel mehr. In Bad Honnef sind die Langohren jedenfalls richtige Stars.