Brote, Obst und Smoothies für Kinder und Jugendliche

Frühstücksmobil steuert Schulen in Köln an

von Anne Tafferner

Jedes vierte Kind geht in Deutschland ohne Frühstück in die Schule. Dabei ist es wichtig, etwas zu essen, um sich später im Unterricht besser konzentrieren zu können. In Köln ist deshalb das sogenannte Frühstücksmobil unterwegs. Dort gibt es kostenlose Brote.

Viele Kinder kommen mit leerem Magen in die Schule

Die Stullen gehen weg wie warme Semmeln. Drei Tage in der Woche kommt das sogenannte Frühstücksmobil an die Gemeinschaftshauptschule Tiefentalstraße in Köln-Mülheim. Und es ist heiß begehrt. Denn dort gibt für die Schüler ein kostenloses Frühstück. Schließlich kann das Gehirn ohne Energie nicht arbeiten und die Schüler so schlecht lernen. Trotzdem kommen viele Kinder mit leerem Magen zum Unterricht, wie Lehrerin Sonja Schlinkbäumer weiß. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Schülerinnen und Schüler teilweise wirklich komplett ohne Mahlzeit in die Schule kommen, teilweise auch ohne, dass sie was getrunken haben am Morgen. Das, was die Schülerinnen und Schüler dann schaffen, ist vielleicht morgens im Supermarkt noch eine Tüte Chips zu besorgen. Das ist dann teilweise die einzige Nahrung, die die tagsüber haben.“

Brote durch Spenden finanziert

Die Idee zum „Frühstück für Pänz“ - also Frühstück für Kinder - entstand folgendermaßen: Eine Mutter sollte ihren zwei Söhnen plötzlich mehr Brote für die Schule schmieren als üblich. Denn die Kinder wollten auch ihren Mitschülern etwas geben, die nichts dabeihatten. Mittlerweile geht Dank des Frühstücksmobils niemand mehr leer aus. Ins Leben gerufen wurde das Ganze von der katholischen Jugendagentur und dem Kölner Verein „Goldene Jungs“. Vor der Schule können sich die Kids schon Smoothies und Obst holen. In der ersten großen Pause gibt es dann belegte Brote. Das Frühstück wird komplett durch Spenden finanziert. Zurzeit ist das Mobil an zwei Schulen in der Domstadt unterwegs. Kosten pro Jahr: Rund 150.000 Euro. Damit es auch kommendes Jahr noch was gegen knurrende Mägen gibt, brauchen die Verantwortlichen Unterstützung.